Schöne Idee, mäßige Umsetzung

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melanie89 Avatar

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Die siebzehnjährige Ruby ist eine Fireblood - und wird dadurch, wie alle ihrer Art von den Soldaten des Königs gejagt. Gleich zu Beginn der Geschichte wird ihre Mutter im Versuch Ruby zu schützen, getötet und Ruby selbst wird für Monate in einen Kerker gesperrt und gequält. Bis zwei mysteriöse Personen sie aufsuchen und ihr ein Angebot machen, dass sie in ihrer Situation nicht ausschlagen kann. Obwohl die beiden ganz offensichtlich Frostbloods sind, also ebenfalls ihr Feinde...

Das Buch lässt sich leicht und schnell lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Allerdings konnte mich die Geschichte nicht komplett packen. Die Welt wird mir zu wenig beleuchtet, ich wusste lange Zeit
einfach zu wenig über die erschaffene Welt. Es dauert eine Weile, bis man Ruby näher kennenlernt. Arcus, einer der beiden Frostbloods, ist in Ruby Alter und viel mehr erfährt man eigentlich auch nicht. Er hält sein Gesicht immer versteckt und man erkennt ab und zu, dass er Narben verbirgt. Er begegnet Ruby ziemlich feindlich und abweisend. Daher erscheint die Liebesgeschichte der beiden, die natürlich unweigerlich folgen muss, etwas zu gewollt. Dass Ruby sich in ihn verliebt, sei ihr ja
noch verziehen, da sie niemanden mehr hat, der für sie da ist, sich um sie sorgt oder mit dem sie sich auch nur unterhalten kann. So zieht es sie natürlich zu dem einzigen Menschen, der ihr ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit schenkt. In welcher Form auch immer. Aber dass Arcus sich in
sie verliebt...nun ja. Man versteht es nicht wirklich und es geht viel zu abrupt, er beleidigt sie permanent und plötzlich küssen sie sich...Nur weil Ruby nicht schreiend vor seinen Narben davon läuft...der Bad-Boy-der-eigentlich-keiner-ist-Übergang geht mir hier viel zu schnell und unglaubwürdig.

Ich lese sehr viel in diesem Genre und muss sagen, dass es deutlich bessere Bücher gibt. Die Welt ist mir zu wenig beleuchtet worden, die Liebesgeschichte zu unglaubwürdig und die ganze Geschichte ist einfach zu vorhersehbar, es passiert nicht viel überraschendes. Für Mädchen der Zielgruppe mag es eine schöne Geschichte sein, für Ältere Leser, die schon so einige Geschichten des Genres gelesen haben, wird es nichts Neues und wenig Überraschendes bereithalten. Was ich eigentlich sehr schade finde, da das Thema Fire/Frostblood sehr viel Potenzial geboten hätte, das aber leider nicht voll ausgeschöpft wurde. Positiv finde ich aber noch zu erwähnen, dass es mal ausnahmsweise nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet und man nicht zwangsläufig die nächsten Teile lesen muss (es soll eine Trilogie werden).

In Hinblick auf die Zielgruppe kann ich trotzdem eine Leseempfehlung aussprechen und gebe gut gemeinte 3,5 Sterne.