Ein wilder Ritt durch Dortmund
Was für ein verrückter, rotziger und zugleich tiefgründiger und überraschender Roman! Charlotte Brandi erzählt in "Fischtage" die Geschichte von Ella, die auf der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder ist.
Ella ist zu Beginn des Romans von einer starken Wut geprägt, die häufig in extremen Wutanfällen zu Tage kommt. Sie verschließt sich anderen Menschen gegenüber, ihre Eltern sind komplett Ich-bezogen und emotional der reinste Ausfall. Nur zu ihrem jüngeren Bruder Luis hat Ella ein näheres Verhältnis. Als dieser verschwindet beginnt für Ella eine wilde Suche quer durch Dortmund. Während dieser Suche erlebt Ella nicht nur die verrücktesten Dinge und gerät zuweilen in so manch brenzlige Situation, sondern sie erlebt Freundschaft und findet zu sich selbst.
Gerade die erste Hälfte des Romans habe ich unglaublich gerne gelesen. Die sechszehnjährige Ella ist wunderbar rotzig und wütend, gleichzeitig wirkt sie beim genaueren Hinschauen unsicher und verletzlich. Ich musste herzlich über so manche von Ellas Gedanken sowie ihren trockenen, sarkastischen Humor lachen und ich habe die vielen Anspielungen auf das raue Dortmund und das versnobte Düsseldorf gefeiert (ich komme aus der Region :)).
Die Suche nach Luis ist sicherlich stark überzeichnet, ebenso wie Ellas Bekanntschaften, ihre Eltern und der originelle Einfall von einem sprechenden Plastikfisch, aber gerade das macht den Roman so besonders. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das auf der einen Seite so skurril und übertrieben erscheint, aber gleichzeitig ganz viel Tiefgang besitzt. Denn letztlich ist die wütende Ella einfach einsam und ihre Sehnsucht nach Freundschaft und Geborgenheit wird von ihrer Wut überlagert. Ich habe sehr gerne Ellas Entwicklung begleitet und ich finde es fast schade, dass ich den Roman nicht in einer Leserunde gelesen habe, denn es gibt sicherlich sehr viel über dieses Buch zu diskutieren.
Ein Gedanke noch: Für mich ist "Fischtage" eher ein Roman für die Sparte Jugendliteratur. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese skurrile, aber doch tiefgründige Geschichte der pubertierenden Ella auch andere junge Menschen ansprechen würde. Sicherlich auch toll als Lektüre im Deutschunterricht!
Ella ist zu Beginn des Romans von einer starken Wut geprägt, die häufig in extremen Wutanfällen zu Tage kommt. Sie verschließt sich anderen Menschen gegenüber, ihre Eltern sind komplett Ich-bezogen und emotional der reinste Ausfall. Nur zu ihrem jüngeren Bruder Luis hat Ella ein näheres Verhältnis. Als dieser verschwindet beginnt für Ella eine wilde Suche quer durch Dortmund. Während dieser Suche erlebt Ella nicht nur die verrücktesten Dinge und gerät zuweilen in so manch brenzlige Situation, sondern sie erlebt Freundschaft und findet zu sich selbst.
Gerade die erste Hälfte des Romans habe ich unglaublich gerne gelesen. Die sechszehnjährige Ella ist wunderbar rotzig und wütend, gleichzeitig wirkt sie beim genaueren Hinschauen unsicher und verletzlich. Ich musste herzlich über so manche von Ellas Gedanken sowie ihren trockenen, sarkastischen Humor lachen und ich habe die vielen Anspielungen auf das raue Dortmund und das versnobte Düsseldorf gefeiert (ich komme aus der Region :)).
Die Suche nach Luis ist sicherlich stark überzeichnet, ebenso wie Ellas Bekanntschaften, ihre Eltern und der originelle Einfall von einem sprechenden Plastikfisch, aber gerade das macht den Roman so besonders. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das auf der einen Seite so skurril und übertrieben erscheint, aber gleichzeitig ganz viel Tiefgang besitzt. Denn letztlich ist die wütende Ella einfach einsam und ihre Sehnsucht nach Freundschaft und Geborgenheit wird von ihrer Wut überlagert. Ich habe sehr gerne Ellas Entwicklung begleitet und ich finde es fast schade, dass ich den Roman nicht in einer Leserunde gelesen habe, denn es gibt sicherlich sehr viel über dieses Buch zu diskutieren.
Ein Gedanke noch: Für mich ist "Fischtage" eher ein Roman für die Sparte Jugendliteratur. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese skurrile, aber doch tiefgründige Geschichte der pubertierenden Ella auch andere junge Menschen ansprechen würde. Sicherlich auch toll als Lektüre im Deutschunterricht!