Skurril
In Fischtage begleitet man die junge Protagonistin durch einen Sommer voller Umbrüche. Nach dem Verschwinden ihres Bruders begibt sie sich in eine turbulente Selbstfindungsreise, die von skurrilen Begegnungen, familiären Abgründen und einer ordentlichen Portion Absurdität geprägt ist. Zwischen Coming-of-Age, Drama und surreale Einflüsse entfaltet sich ein ungewöhnlicher Roman über das Erwachsenwerden, Verlust und Identität.
Der Klappentext hat mich sofort gecatcht – er versprach eine gefühlvolle Coming-of-Age-Story mit einer emotional auffälligen Protagonistin und schrulligen Nebenfiguren. Genau damit startete der Roman auch: atmosphärisch dicht, mit interessanten Charakteren und einem vielversprechenden Erzählton.
Doch dann driftete die Geschichte immer weiter ins Skurrile ab:
--- ACHTUNG SPOILER ---
Ein dementer alter Mann alias Kumpel von Ella, der aber eigentlich nur eine Minirolle spielt, ein -wirklich- sprechender Plastikfisch, eine kampfsporterprobte Kunstlehrerin, welche bei einem Drogendeal durch den SEK Nachbar aus Versehen angeschossen wird, die drogenabhängige Eltern von Ella, die einfach vergessen haben wo der Bruder hin gegangen ist – und schließlich ein verschwundener Bruder, der angeblich eine so tiefe Verbindung zur Protagonistin hatte, dass er ihr nicht mal Tschüss sagte. What? uff, viel stuff.
---Spoiler ende---
Die Ereignisse überschlugen sich immer mehr, und mit jeder Wendung wurde das Geschehen absurder. Das hat für mich leider einiges an emotionaler Tiefe und Glaubwürdigkeit gekostet. Die Grundidee war stark, aber die Überladung mit Exzentrik hat das Ganze für meinen Geschmack etwas aus dem Gleichgewicht gebracht.
Was mich aber durchhalten ließ, war der fantastische Schreibstil: atmosphärisch, lebendig und sprachlich wirklich stark. Die 300 Seiten habe ich in einem Rutsch durchgelesen – ein literarischer Sog, trotz inhaltlicher Überdrehung.
Fischtage ist ein ungewöhnlicher Roman, der viel wagt – manchmal vielleicht zu viel. Wer sprachlich versiertes Erzählen schätzt und keine Scheu vor surrealen Wendungen hat, könnte hier fündig werden. Wer eine glaubwürdige, ruhigere Coming-of-Age-Geschichte sucht, wird möglicherweise überfordert.
Der Klappentext hat mich sofort gecatcht – er versprach eine gefühlvolle Coming-of-Age-Story mit einer emotional auffälligen Protagonistin und schrulligen Nebenfiguren. Genau damit startete der Roman auch: atmosphärisch dicht, mit interessanten Charakteren und einem vielversprechenden Erzählton.
Doch dann driftete die Geschichte immer weiter ins Skurrile ab:
--- ACHTUNG SPOILER ---
Ein dementer alter Mann alias Kumpel von Ella, der aber eigentlich nur eine Minirolle spielt, ein -wirklich- sprechender Plastikfisch, eine kampfsporterprobte Kunstlehrerin, welche bei einem Drogendeal durch den SEK Nachbar aus Versehen angeschossen wird, die drogenabhängige Eltern von Ella, die einfach vergessen haben wo der Bruder hin gegangen ist – und schließlich ein verschwundener Bruder, der angeblich eine so tiefe Verbindung zur Protagonistin hatte, dass er ihr nicht mal Tschüss sagte. What? uff, viel stuff.
---Spoiler ende---
Die Ereignisse überschlugen sich immer mehr, und mit jeder Wendung wurde das Geschehen absurder. Das hat für mich leider einiges an emotionaler Tiefe und Glaubwürdigkeit gekostet. Die Grundidee war stark, aber die Überladung mit Exzentrik hat das Ganze für meinen Geschmack etwas aus dem Gleichgewicht gebracht.
Was mich aber durchhalten ließ, war der fantastische Schreibstil: atmosphärisch, lebendig und sprachlich wirklich stark. Die 300 Seiten habe ich in einem Rutsch durchgelesen – ein literarischer Sog, trotz inhaltlicher Überdrehung.
Fischtage ist ein ungewöhnlicher Roman, der viel wagt – manchmal vielleicht zu viel. Wer sprachlich versiertes Erzählen schätzt und keine Scheu vor surrealen Wendungen hat, könnte hier fündig werden. Wer eine glaubwürdige, ruhigere Coming-of-Age-Geschichte sucht, wird möglicherweise überfordert.