Eine Drachengeschichte die sich lohnt!

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Violet wird entgegen ihres Wunsches an das Basgiath War College geschickt. Dort soll sie an der gefürchteten Ausbildung zum Drachenreiter teilnehmen und später ihrem Land an der Front dienen. Dabei will sie mit ihrer zierlichen Statur und pazifischtischen Art lieber ein anderes Studium absolvieren. Nun muss sie täglich um ihr Überleben kämpfen, denn als Tochter der großen Generälin hat sie viele Augen voll Neid und Hass auf sich. Vorallem die von Xaden, dessen Vater ihren Bruder tötete. Im Gegenzug wurde dafür sein Vater enthauptet. Wäre Xaden nur dummerweise nicht einer der stärksten und ihr direkter Befehlshaber. Ihre einzige Möglichkeit ist es einen Drachen zu finden und den Abschluss zu machen. Sonst erwartet sie der Tod. Wenn der nicht sowieso schon um die Ecke steht.

Wer sich an einer düsteren Akademie, Drachen, ausgefallenen Überlebenstrategien und einem Underdog als Protagonistin erfreut, der hat zum richtigen Buch gegriffen. Das ausgefallenste sind wirklich die Drachen für mich. Verbunden mit dem Magiesystem gefällt mir, in welche Verbindung die Drachen hier zu den Menschen stehen. Eine Verbindung auf Leben und Tod. Auch der Tod ist ein ständiges Thema im Buch. Den genügend Nachwuchs scheint das Land zu haben, bei so vielen, die alleine schon für die Ausbildung am War College draufgehen. Und unsere kleine aber extrem zielstrebig schlaue Violet muss lernen, wem sie vertrauen kann und wie sie es überhaupt bis zum Abschluss schafft. Ich fand Violet jedenfalls sehr entschlossen und gerissen. Ich konnte immer mit ihr mitfiebern und habe ihre Pläne genossen. Ihre Entwicklung mitzuverfolgen war ein außerordentlicher Trip. Und auch wenn sie gefühlsmäßig manchmal ganz schön oft hin und her geschwankt ist, was manchmal etwas nervig war, so hat sie mich in Verbindung mit Xaden gut unterhalten. Die beiden streiten sich, wie ein altes Ehepaar. Und wer kann bei einem muskulösen, overprotective Bad Boy schon nein sagen? Dementsprechend habe ich Xaden und das stückweise dahinterkommen, was in seinem hübschen Kopf eigentlich vor sich geht, genossen. Aber auch die restlichen Charaktere sind ein bunter Mix aus verschiedenen Persönlichkeiten und die habe ich ins Herz geschlossen oder hasse sie abgrundtief. So wie es die Autorin eben wollte.

Von der Story her kann ich nicht sagen, dass sich die 700 Seiten stark gezogen hätten. Handlungstechnisch geht es immer voran, mit ein oder anderen Überraschungen. Der verbildlichende Schreibstil erlaubt es auch, dass man sich die Welt und Geschehnisse rundherum gut vorstellen konnte. Nur manche Unterrichtssequenzen und Trainingseinheiten fand ich nicht so spannend und habe dann immer gewartet, wann es wieder actionreich zugeht. Auch sollte man vielleicht wissen, dass die Geschichte recht brutal und mit ausgeführten Sexszenen geschmückt ist. Letztere sind zwar lang, kommen aber nicht häufig, erst gegen Ende hin vor.

Alles in allem kann ich sagen, dass Fourth Wing kein Märchenbuch über Drachen ist. Viel eher wird hier ein Kampf, um die Zukunft des Landes auf den Schultern junger Erwachsene ausgetragen. Und die sitzen auf Drachen, die Feuer speien und zusammen jegliche Magie wirken können. Mit viel Blut, Tränen, sexual tension und Gewalt. Ganz ehrlich, was will man mehr? Gerade stört mich ehrlich gesagt nur der fiese Kliffhänger, der mich gespannt auf Band 2 warten lässt. Aber lange müssen wir nicht mehr warten. Also kann ich nur empfehlen, sich dieses Buch zur Hand zunehmen, falls ihr euch für edle Drachen begeistern könnt.