Ich hab das Ende nicht kommen sehen

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luna80 Avatar

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Ein Drache ohne seinen Reiter ist eine Tragödie. Ein Reiter ohne seinen Drachen ist tot." (Artikel 1, Abschnitt 1. Der Kodex des Drachenreiters.)

Fourth Wing ist ein wahrer Pageturner, der mich in eine mitreißende Welt voller Magie und Gefahr entführte.
Ich hatte keine großen Erwartungen, denn #throneofglass ist für mich nicht zu übertreffen, dennoch hat mich die Geschichte umgehauen, total gecatcht und ist für mich ein #lesehighlight.

Ein buchstäblich wilder Ritt, in dem ich mich befand. Ich habe jede Minute des Hörens und jede Seite des Lesens sooo genossen. Ich war extrem gefesselt (sodass ich es jetzt nebenbei gleich nochmal höre).

Violet Sorrengail, 20 Jahre, wird ihr Leben lang schon a lsSchreiberin für den Schreiberquadranten ausgebildet, sollte dort die Geschichte schreiben, zwischen Büchern leben. Ihr Schwester Mira ist bereits Reiterin. Ihr Bruder, der starb, war auch Reiter. Und dann ist da noch die Mutter: befehlshabende Generalin von Basgiath, streng und unnahbar. Und die liebe Mutter hat andere Pläne für Violet. Sie befiehlt ihr sich dem Kampf der Drachenreiter-Kadett*innen zu stellen. Violet, eher kränklicher Natur, sieht nicht viel Überlebenschance für sich, stellt sich aber der Herausforderung, die die Mutter ihr ungefragt gestellt hat. Bleibt ihr ja auch nix anderes übrig. Violett denkt, so oder so zu sterben, denn für viele ist sie Zielschreibe Nr. 1. Nicht nur weil sie klein und zerbrechlich wirkt, sondern weil ihre Mutter für den Tod von viele Verräter*innen verantwortlich ist. Und wenn es nicht die anderen sind, wird ein Drache sie fressen. Doch Violet ist geistig stark, hat einen unfassbaren Verstand, ist tapfer und mutig, denkt taktisch und weigert sich, einfach untergehen. Um das Basgiath War College zu verlassen gibt es nur zwei Wege: den Abschluss schaffen oder sterben! Und sterben steht nicht auf der To-Do-Liste!


Violet hat sehr viele Gegenspieler*innen, unter anderem Xaden Riorson, den Flügelanführer. Er ist ihr nicht gut gesinnt, da ihre Mutter seinen Vater tötete. Die Transformation von Xaden über den Lauf der Geschichte ist quasi wie eine Frucht auszuschälen, fantastisch. Und weitere der Kadett*innen wollten Violet auch mehr tot als lebendig sehen. Dain ist ihr ältester Freund und schon einige Zeit im Reiterquadranten. Er will Violet permanent beschützen. Ob er ihr damit hilft?
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Die Drachen sind ein Highlight, allen voran Tairn. Einerseits so angsteinflößend, andererseits so „familiär“. Auch das „gesellschaftliche“ Konstrukt, das zwischen den Drachen herrscht ist geheimnisvoll und nicht klar durchschaubar, stört aber den Lauf der Geschichte nicht.
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Das Worldbuilding ist faszinierend: 4 Quadranten (Schreiber, Reiter, Infanterie und Heiler) und die nötige Ausbildung in diesen, das Land sowie dessen Schutz und historische Entwicklung. Das Wachstum der Figuren ist sehr gelungen und selbst die Liebesgeschichte fügt sich harmonisch in die Handlung, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Die körperlichen Krankheiten von Violet werden zwar erwähnt, aber niemals als Ausrede missbraucht. Die Drachen sind genial. Und noch genialer fand ich es, dass der Drache vor Sarkasmus strotzt. Hab mich teilweise vor Lachen nicht mehr eingekriegt. Rebecca Yarros wirft ihre Charaktere immer wieder schonungslos und brutal in neue Situationen. Die Familienverbindungen zwischen den einzelnen Reiter*innen, die Geschichte der Quadranten und des Krieges. Das „Dreschen“, sprich die Auswahl der Reiter*innen durch die Drachen. Ein gigantisches Konvolut an Informationen, aber dennoch sehr klar und gut durchdacht.
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Und dann, der Cliffhanger am Ende: Ich habe dieses fu**ing Ende nicht kommen sehen, zu keinem Zeitpunkt.
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„Nicht alle Stärke ist körperlich“ [Zitat]