Flammenmond

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malibu Avatar

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Es gibt immer mehr Vampirromane, wo sich die Helden und Menschen zusammentun, wo es vor Erotik knistert und viele Kämpfe ausgefochten werden. In vielen sind die gängigen Klischees nicht mehr relevant, sowie Pflöcke und Silber etc., nicht aber hier wie im zweiten Band der Autorin. Die Spannung knistert und die Protagonisten kämpfen gegeneinander einen unausgefochtenen Kampf.

In einem Kino in L.A. lebt einer der letzten Vampirclans der Stadt, die nicht feindlich, sondern friedlich gesonnen sind. Einer der Mitglieder, Brandon, wird auf seinem Ausflug mit seiner Freundin Christina, entführt. Sein Freund und Meister Julius Lawhead bricht auf, um diesen zu retten. Der Entführer, der sich als der grausame Nathaniel Coe entpuppt, ist niemand anderes, als der wirkliche Erschaffer Brandons und will diesen nur verschonen, wenn Julius ihm jemand anderes als Tausch aus seinem Gefolge anbietet. Widerwillig willigt Julius in den Handel ein und setzt damit alles was ihm lieb ist, aufs Spiel – unter anderem sogar seine große Liebe Amber, seine Dienerin und Geliebte…

Leider habe ich den ersten Teil dieser Reihe nicht gelesen, was ich jetzt aber auch nicht mehr nachholen werde, da ich mit dem zweiten angefangen habe. Die Protagonisten erschafft mit ihrem Buch ein gigantisches Kopfkino, das einen in die finsteren Abgründe der eigentlich friedlichen Vampire abgleiten lässt. Sie beschreibt die Personen so detailgetreu, dass man sie direkt vor Augen hat und sich ein Film abspielt. Das heißt aber leider nicht, dass einem gleich auf Anhieb sympathisch sind. So wie hier Amber, die Dienerin und Geliebte des Hauptprotagonisten Julius. Sie scheint oftmals sehr verbissen und zickig zu sein und logisch ist es auch nicht immer, was sie denkt oder wie sie handelt. Mit ihr habe ich mich weit weniger verbunden gefühlt, wie mit dem Rest der ganzen Truppe. Die Liebe, die von ihr aus zu Julius geht, merkt man auch weit weniger knistern, als umgekehrt. Oder Brandon und Christina, hier merkt man sofort, dass ein starkes Band zwischen den beiden besteht. Die Spannung, die anfangs besteht, nimmt leider im letzten Drittel des Buches kurzerhand ab. Dort könnte das Buch eigentlich schon beendet sein, da fragt man sich, was denn jetzt noch kommen könnte und es plätschert auch nur so langsam vor sich hin. Interessant fand ich dann aber doch die Stelle, als es mehr um Brandon und seinen Hintergrund ging. Dieser stammt von den Navajos (Indianer) ab und so erfährt man mehr über deren Glauben und Ritualen. Danach geschieht dann doch noch etwas, aber die Spannung nimmt nicht mehr groß zu, was schade ist. Ob es einen weiteren Band gibt, sieht man anhand des Endes nicht. Ich weiß auch gar nicht, ob ich diesen auch lesen würde. Empfehlenswert ist dieser Fantasyroman allen Lesern, die einmal nicht nur kitschige Vampirfantasy lesen möchten – dennoch aber klischeehafte Geschichte der Blutsauger mit einem Hauch Spannung, prickelnden Dialogen und hintergründiges, geschichtliches Wissen!