Flammenmond

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jam Avatar

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„_Manches passiert nicht, weil wir es wollen, Brandon, sondern weil es so für uns bestimmt wurde“_

Der zweite Teil der Vampirsaga um Amber und Julius.

Über die 08/15 Cover mit einem Kopf und sonst ned viel drauf, lässt sich seitenweise diskutieren – ist halt Geschmacksache. 

Aber in einem Buch, das fast vollständig in der Wüste von Arizona spielt, eine Skyline aufs Cover zu setzen, wirkt auf mich sehr unpassend.

Die Leseprobe des Buches hat mir so gut gefallen, dass ich etwas getan hab, was ich vorher noch nie gemacht hab: Nämlich mir nach der Gewinnverständigung gleich den ersten Teil besorgt!

Nachdem ich den verschlungen hab – Rezension unter „Septemberblut“ - hab ich mich gleich auf „Flammenmond“ gestürzt.
 

Brandon und die frisch gebackene Vampirin Christina reisen nach Arizona. Auf den Spuren seiner Vorfahren soll Brandon mit seiner Vergangenheit und der Folter unter seinem vorherigen Meister Nathaniel Coe abschließen.

Doch dieser ist nicht tot, Brandon fällt ihm in die Arme – und Coe macht genau dort weiter, wo er aufgehört hat. 

Sein neuer Meister Julius Lawhead reist mit Christina und Amber nach Arisona und will ihn auslösen – doch dazu müsste er einen anderen Vampir, Steven, für Brandon eintauschen. Eine Entscheidung, die an ihm zehrt und die auch seine Beziehung zu Amber auf eine große Probe stellt. 

Die Verhandlungen verlaufen nach einigen Schwierigkeiten erfolgreich – doch damit ist noch längst nicht alles ausgestanden.

Durch den raschen Einstieg in die Haupthandlung kommt natürlich sofort Spannung auf, teilweise wird wieder aus Julius Sicht erzählt, was einen zusätzlich in die Geschichte reißt.

Die Schilderung der „Haltung“ Brandons und der Verhandlungen ist sehr packend, grausig und brachte mir einen nachhaltigen Kloß im Hals. Leider konnte der Kampf mit Coe da überhaupt nicht mithalten!

Nach dem erfolgten Tausch wird Coe vom Rat zum Tode verurteil, also läuft Amber tagsüber alleine in Coes Haus und versucht, sich für Brandon zu rächen und Steven zu befreien.

Der Teufel, der sie da geritten hat, wird nie ganz aufgeklärt, ihr Alleingang war so unglaublich dämlich und dass sie damit auch noch durchkommt, wirkt einfach nur lächerlich. 

Der berfreite, aber an Leib und Seele schwer gezeichnete Brandon erfährt dann Heilung durch ein altes Navajo-Ritual, dass er dank des mächtigen Indianers Red Deer absolvieren darf - sehr schön und eindringlich geschildert, ein echtes Highlight im Buch! 
 

Doch auch Branond hat sich in seiner Zeit bei Coe etwas zu Schulde kommen lassen und soll dafür gerichtet werden...

 An blutigen Kampf- und deftigen Erotikszenen wird auch diesmal nicht gespart, warum die Autorin vor einer detailierten Schilderung der grausamsten Folter Coes zurückschreckt, wo sie doch sonst nicht mit Einzelheiten spart, weiß ich nicht. Aber es hat bei mir einen größeren Horror hervorgerufen als es jede Schilderung vermocht hätte.
 

Leider auch diesmal wieder ein paar vermeidbare Logikfehler (zB fehlende Einladungen in Häuser, obwohl zuerst betont wird, dass ein Vampir eingeladen werden muss, ...). 

Generell zeichnen sich die Hauptpersonen durch sehr einfältige Entscheidungen aus und reiten sich dadurch mehrmals selber ins Unglück – teilweise verständlicherweise, doch manchmal auch so, dass ich beim Lesen fast an die Decke gegangen bin.  Im Vergleich zum ersten Teil bleiben die Protagonisten aber etwas konstanter in ihrer Persönlichkeit, was der Geschichte guttut.  
 

Obwohl einiges über deren Leben geschildert wird, bleiben einem oftmals tiefe Einblicke in den Charakter verwehrt – was ich jetzt nicht schlimm fand. 
Es ist halt ein Vampir-Action-Buch und – ganz ehrlich - da erwarte ich keine großartige Entwicklung und Tiefe der Charaktere, sondern eben Action, und da weiß Rebekka Pax sehr genau, was sie ihrem Leser anbieten muss!
 

**Fazit:**

Grundsolider Vampir-Horror mit einigen Mankos – dennoch so blutig spannend und mit Psychoterror packend erzählt, dass es dafür aufgerundete 4 Sterne gibt!