Gefühlvoller Vampirkrimi

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Fammenmond von Rebekka Pax handelt von dem Vampir Julius, seiner „Vampirfamilie“, genannt Camarilla, sowie seiner menschlichen Freundin Amber.
Zu Beginn des Buches ist Julius als Strafe in einen Sarg eingesperrt. Dort liegt er scheinbar schon einige Wochen. Amber verbringt viele Nächte bei ihm, in denen die beiden über ihre Gedanken miteinander reden können. Brandon und Christina, zwei von Julius Vampiren, sind in Brandons Heimat Arizona unterwegs. Dort treffen sie überraschend auf Brandons früheren Meister, der als tot galt. Der Meister erhebt sein Anrecht auf Brandon, aber Julius ist wild entschlossen, seinen Freund zu befreien, auch wenn er dafür große Opfer bringen muss.

Da ich den Vorgängerband Septemberblut nicht kenne, hatte ich anfangs einige Schwierigkeiten, mich in die Geschichte hineinzufinden. Die Denkweise und Hierarchien der Vampire war neu für mich, ebenso wie die Fähigkeiten, die diese besitzen. An einigen Stellen hatte ich das Gefühl, nicht alles verstanden zu haben. So ist mir das genaue Zustandekommen der Siegel nicht ganz klar. Es wird als Bluttausch beschrieben, allerdings trinken die Vampire von den verschiedensten Menschen und einmal gab auch Julius Amber sein Blut, um sie zu stärken, ein Siegel erschuf dies allerdings nicht. Scheinbar ist hier also mehr als die reine Blutgabe notwendig. Ebenso hätte mich interessiert, wie Julius und Amber überhaupt zueinander gefunden haben. Eine Liebe zwischen Mensch und Vampir erscheint ja schon irgendwie ungewöhnlich.
Diese Frage traten aber schon nach kurzer Zeit in den Hintergrund. Je mehr die Geschichte an Spannung gewann, desto weniger interessierte mich, was in der Vergangenheit passiert war. Ich war in der aktuellen Handlung gefangen und konnte dieser dann fast problemlos folgen.

Amber und Julius sind sehr interessante Charaktere, die beide unterschiedliche Entwicklungen durchmachen, welche ich als Leser gern verfolgt habe.
Alles in allem war das Buch leicht und flüssig zu lesen. Die Erzählweise ist sehr bildhaft und detailliert, sodass auch die unbekannte Welt der Vampire gut vorstellbar war.
Interessant waren die Perspektivwechsel in der Erzählweise. Während in weiten Teilen aus der dritten Person erzählt wird, erfährt der Leser Julius Welt aus der Ich-Perspektive.

Insgesamt hat es mir sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Nachdem ich meine anfänglichen Schwierigkeiten überwunden hatte und mich in die fremde Welt eingefunden hatte, konnte ich der Handlung gut folgen. Die Geschichte ist spannend und an vielen Stellen sehr gefühlvoll - an anderen aber auch kalt und brutal. Es gelingt Pax immer wieder, den Leser mit interessanten Wendungen zu überraschen. Vor allem das Ende ließ mich den Atem anhalten – aber davon möchte ich hier noch nichts weiter verraten.