Gelungene Fortsetzung

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katara Avatar

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Lange habe ich auf die Fortsetzung von "Septemberblut" gewartet und war sehr glücklich, dass ich auch den neuen Roman um Julius und Amber vorablesen durfte:

Mehr als zehn Wochen wurde Julius nun schon von seinem Meister Curtis in einem Sarg gefangen gehalten, was die Strafe für den Ungehorsam sein sollte, den Julius begangen hat. Auf einer Reise in sein Herkunftsland wird aber Brandon, einer der Vampire in Julius' Camarilla, von dessen Schöpfer Nathaniel Coe entführt, was Curtis dazu bewegt, Julius aus seinem Gefängnis zu entlassen.
Gemeinsam mit Amber, seiner Geliebten und "Dienerin" und Christina, der ersten Vampirin, die Julius erschaffen hat, macht sich der Jäger auf den Weg, seinen Freund vor einem schrecklichen Schicksal zu bewahren.

"Flammenmond" beginnt äußerst stark, weshalb ich es schon nach der Leseprobe kaum erwarten konnte, das Buch endlich in den Händen zu halten. Neben den Erzählperspektiven der Ich-Form von Julius und der neutralen Perspektive um Amber hat die Autorin in ihrem neuen Roman noch eine dritte Sicht gewählt, die das Geschehen um Brandon beleuchten sollte. Grundsätzlich finde ich es super, wenn ein Roman aus mehreren Perspektiven erzählt wird, doch bin ich mir nicht 100%ig sicher, ob es allzu günstig ist, die Geschichte zu sehr aufzuspalten.
Die Geschichte um Brandon wurde schließlich leider auch ziemlich ausgeweitet, was der Handlung auf jeden Fall Geschwindigkeit und Fluss genommen hat. Aus diesem Grund war das 2. Drittel von "Flammenmond" leider nicht mehr so stark, wie der Anfang des Buches versprochen hat und man wartete sehnsüchtig darauf, dass die Story wieder an Fahrt aufnahm. Dies hat sie glücklicherweise aber auch getan, weshalb das letzte Drittel des Romans wieder sehr ausdrucksstark und auch gefühlsbetont gelungen ist. Ein weiterer Kritikpunkt, der während der Lektüre in mir aufgekommen ist, ist leider die Tatsache, dass ich das Verhalten von Amber bald als sehr nervig empfunden habe. Auch wenn die Reaktionen und Ansichten der Figur natürlich nicht unverständlich sind, fand ich ihre Einstellungen im Hinblick auf den Verlauf der Geschichte doch recht übertrieben.

Alles in allem ist Rebekka Pax eine angemesse Fortsetzung gelungen, welche jedenfalls mir auf jeden Fall Lust bereitet, noch weitere Romane um den Vampirjäger Julius zu lesen. Auch wenn meine Erwartungen an "Flammenmond" nicht vollständig erfüllt werden konnten, handelt es sich doch um einen sehr lesenswerten Vampirroman, der sich v.a. dadurch auszeichnet, dass er die Beziehungen zwischen den Figuren überdurchschnittlich detailliert beleuchtet und durch emotionale Darstellungen gekennzeichnet ist. Wegen der kleinen Kritikpunkte vergebe ich ingesamt 4 von 5 Sternen.

PS: Noch ein kleiner Hinweis an den Ullstein-Verlag: Ich fand es sehr schade, dass man diesmal eine glänzende Oberfläche für das Buchcover gewählt hat- das matte Cover von "Septemberblut" hat mir persönlich sehr viel besser gefallen. Im Bücherregal passen die beiden Werke jetzt nicht mehr zusammen....