Nicht so wie wir anderen

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owenmeany Avatar

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Fünf Thriller von Kristina Ohlsson kenne und schätze ich bereits, das ist mein erstes Kinderbuch von ihr. Wie Ursula Poznanski schreibt sie auch gelegentlich für die junge Klientel, zuletzt 2013 bis 2015 ebenfalls eine Trilogie, was ich in der Regel gar nicht mag, besonders im vorliegenden Fall (s.u.), und für ein cleveres Geschäftsmodell von Autoren und Verlagen halte, das den Verkauf mehrerer Bände sichern soll.

Was kann man Elfjährigen zumuten? Zugegebenermaßen sind die jungen Leute heutzutage frühzeitig hartgesotten durch die E-Medien, aber muss man als seriöser Verlag auf diesen Zug aufspringen? Ein wegen eines Schicksalsschlags verzweifelter Vater greift ohne Verstand seine eigenen Kinder an, eins davon ein Baby. Und die posthumen Ermittlungen nehmen drei unbedarfte Minderjährige in Angriff, von denen eine sowieso in einer Krise steckt wegen der Scheidung ihrer Eltern, finanzieller Unsicherheiten und der bevorstehenden Geburt eines Geschwisterchens.

Über dem ganzen Geschehen wabert ein unheimlicher Nebel, tief greift Ohlsson in die Mottenkiste der Effekthascherei, ohne Bezug zur Realität entbehrt die Geschichte jeglicher Logik und psychologischer Stimmigkeit. Albtraumsequenzen sollen Spannung erzeugen.

Was ich ihr am meisten vorwerfe, ist, dass sich am Ende eigentlich gar nichts auflöst - vor allem: wer ist Bill? Und mit dem Cliffhanger am Ende, der üble Ahnungen heraufbeschwört, lässt man die Kinder alleine ausharren, bis sie endlich Band zwei kaufen dürfen.