Sehr spannend: Was ist real?
Oha, dieser Mysterythriller ist nichts für schwache Nerven. Die Altersempfehlung ab 11 hat zwar ihre Berechtigung – aber nur, wenn die Kinder diese Lust am Schauer verspüren und nicht ängstlich sind. Ohlsson spielt hier lange mit der Frage, ob die merkwürdigen und beängstigenden Geschehnisse nicht vielleicht doch reale Ursachen haben. Dieses Spiel mit der Realität gelingt ihr wirklich ausgezeichnet.
Spannung und Grusel entstehen durch viele Kleinigkeiten: Ein Rascheln hier, ein Babyschuh oder eine Lüge dort, leuchtende Lampen, die nicht sein dürften, ein komisches Wort, die unerklärlichen Ängste der Oma, die Babyrassel, die Heidi unter ihren Dielen gefunden hatte, auf einen Photo. Heidis kommt mit ihren Eltern aus dem Urlaub wieder, aber der geplante Umbau ihres Zimmers konnte nicht abgeschlossen werden, weil dem Vater und seiner hochschwangeren Freundin das Geld ausging. Eine Wand bildet nun nur eine Plane zum Nebenraum und generell setzt der Umbau sehr merkwürdige Ereignisse in Gang, in dessen Zentrum das Riesenrad auf dem Campingplatz steht. Mehr will ich gar nicht verraten, weil ich fand es wirklich spannend, mich ohne Vorwissen ganz auf das Buch einzulassen.
Durch diese vielen kleinen Ereignisse entstand bei mir ein unglaublicher Lesesog, ich habe mich auch als Erwachsene wirklich gegruselt. Aber warum bewerte ich dann nur mit 4 und nicht mit 5 Sternen?
Ängstliche Kinder haben hier vermutlich keinen Spaß. Und selbst bei größeren Kindern ergibt vielleicht eine gemeinsame Lektüre Sinn, weil so das Buch gemeinsam mit den Erwachsenen besprochen werden kann. Es gibt nämlich zusätzlich zum Grusel noch einiges zu besprechen: Obwohl Heidis Vater auch verständlicherweise Heidis Vermutungen zurückweist, geht er manchmal doch recht unempathisch mit ihr um. Ich glaube, das lässt sich besser gemeinsam besprechen und da die Reaktionen der Lesekinder beobachten. Manches passt auf den zweiten Blick für mich auch von der Logik nicht ganz zusammen, z.B. wird erst thematisiert, dass eine Person nicht an zwei Stellen gleichzeitig sein kann – dann kommt sie aber doch seeeeehr schnell von A nach B. Heidi wird mehrfach von ihren Freund*innen und auch den Erwachsenen mehrfach alleine gelassen und damit die Verantwortung auf sie geschoben. In Thrillern sind die Figuren ja häufig damit konfrontiert, für Kinder ist das aber eine heftige Leseerfahrung, besonders, weil es bei einer Figur auch überhaupt nicht nachvollziehbar ist, warum sie so handelt (die schwache Erklärung funktioniert für mich nicht). Auch solche Aspekte lassen sich besser verarbeiten, wenn sie besprochen werden. Der komplette Schluss hat mir zwar als Erwachsene einen wirklich effektiven Schauer beschert. Diesen Effekt finde ich für die Zielgruppe aber ungünstig, weil sie die Gefahr damit nicht als abgeschlossen betrachten können.
Mit diesen Einschränkungen kann ich das Buch als Mysterythriller aber durchaus empfehlen. 4 von 5 Sternen.
PS: Mein 13jähriger Sohn hatte leider noch keine Zeit das Buch zu lesen und ich trage sein Feedback dann hoffentlich demnächst nach.
Spannung und Grusel entstehen durch viele Kleinigkeiten: Ein Rascheln hier, ein Babyschuh oder eine Lüge dort, leuchtende Lampen, die nicht sein dürften, ein komisches Wort, die unerklärlichen Ängste der Oma, die Babyrassel, die Heidi unter ihren Dielen gefunden hatte, auf einen Photo. Heidis kommt mit ihren Eltern aus dem Urlaub wieder, aber der geplante Umbau ihres Zimmers konnte nicht abgeschlossen werden, weil dem Vater und seiner hochschwangeren Freundin das Geld ausging. Eine Wand bildet nun nur eine Plane zum Nebenraum und generell setzt der Umbau sehr merkwürdige Ereignisse in Gang, in dessen Zentrum das Riesenrad auf dem Campingplatz steht. Mehr will ich gar nicht verraten, weil ich fand es wirklich spannend, mich ohne Vorwissen ganz auf das Buch einzulassen.
Durch diese vielen kleinen Ereignisse entstand bei mir ein unglaublicher Lesesog, ich habe mich auch als Erwachsene wirklich gegruselt. Aber warum bewerte ich dann nur mit 4 und nicht mit 5 Sternen?
Ängstliche Kinder haben hier vermutlich keinen Spaß. Und selbst bei größeren Kindern ergibt vielleicht eine gemeinsame Lektüre Sinn, weil so das Buch gemeinsam mit den Erwachsenen besprochen werden kann. Es gibt nämlich zusätzlich zum Grusel noch einiges zu besprechen: Obwohl Heidis Vater auch verständlicherweise Heidis Vermutungen zurückweist, geht er manchmal doch recht unempathisch mit ihr um. Ich glaube, das lässt sich besser gemeinsam besprechen und da die Reaktionen der Lesekinder beobachten. Manches passt auf den zweiten Blick für mich auch von der Logik nicht ganz zusammen, z.B. wird erst thematisiert, dass eine Person nicht an zwei Stellen gleichzeitig sein kann – dann kommt sie aber doch seeeeehr schnell von A nach B. Heidi wird mehrfach von ihren Freund*innen und auch den Erwachsenen mehrfach alleine gelassen und damit die Verantwortung auf sie geschoben. In Thrillern sind die Figuren ja häufig damit konfrontiert, für Kinder ist das aber eine heftige Leseerfahrung, besonders, weil es bei einer Figur auch überhaupt nicht nachvollziehbar ist, warum sie so handelt (die schwache Erklärung funktioniert für mich nicht). Auch solche Aspekte lassen sich besser verarbeiten, wenn sie besprochen werden. Der komplette Schluss hat mir zwar als Erwachsene einen wirklich effektiven Schauer beschert. Diesen Effekt finde ich für die Zielgruppe aber ungünstig, weil sie die Gefahr damit nicht als abgeschlossen betrachten können.
Mit diesen Einschränkungen kann ich das Buch als Mysterythriller aber durchaus empfehlen. 4 von 5 Sternen.
PS: Mein 13jähriger Sohn hatte leider noch keine Zeit das Buch zu lesen und ich trage sein Feedback dann hoffentlich demnächst nach.