Hunger nach Leben, Freundschaft, Berührung und LIEBE

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leserattenmama Avatar

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"Fliegende Hunde" - was für ein merkwürdiger Buchtitel und dazu dieses Cover?! Vor dem Lesen war ich etwas skeptisch, da weder Titel noch Cover zum kurzen Klappentext hinten passen wollten. Und auch beim Lesen erschloss sich mir dieser Zusammenhang ein Weilchen nicht...

Inhalt: Die Sandkastenfreundinnen Oksana und Lena gehen erstmalig getrennte Wege, als Lena zum Modeln nach China geht und Oksana in ihrer recht trostlosen Heimat zurücklässt. Die Mädchen verband mehr als eine normale Freundschaft, was aber nur angedeutet wird (sie schliefen eng aneinandergeschmiegt) Lenas Hunger nach Anerkennung, Lebenserfahrung und dem Wunsch, aus der nicht wahrzuhabenden Liebe auszubrechen, wird nur oberflächlich gestillt - zu oft bietet ihr neuer Alltag ihr Zeit, in Gedanken zurückzukehren zu Oksana. Diese wiederum flüchtet sich in ein Online-Forum magersüchtiger Mädchen und wird dort, dem Thema ihrer Schularbeit entsprechend, zu einer Expertin für Rezepte, die die Menschen während der Blockade Leningrads am Leben erhielten und nun dafür sorgen, dass die jungen Mädchen immer kränker werden... ihr Wunsch ist es, über das Hungern und die Gewichtsabnahme ihrer Freundin wieder näher zu kommen. Beide Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt und gegen Ende des Buches treffen die Mädchen wieder aufeinander. Hier geht es meinem Empfinden nach recht schnell, bis das Buch zu Ende ist. Einige Texte (Rezepte aus Leningrad) sind sehr ausführlich geschrieben, andere Dinge ("Nachtschichten" der Models) nur angedeutet. Mittlerweile ist mir auch der Titel des Buches verständlich, dennoch scheint er mir nicht so richtig passend zu sein. Der Schreibstil gefällt mir und die Geschichte an sich gut, aber sie hätte mehr Tiefe an manchen Stellen und mehr Länge insgesamt gebraucht, um für mich rund zu wirken. Dennoch ein gutes Buch, das ich schnell durchgelesen habe, daher 4 Sterne :)