russische Jugend

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feeona Avatar

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„Fliegende Hunde“ ist ein Buch über zwei Mädchen im Winter des tristen St. Petersburg. Seit langem verbindet sie eine enge Freundschaft, die nachts wenn sie sich schlafend stellen auch zu mehr wird. Doch darüber reden tun sie nie. Stattdessen flüchtet Lena sich nach China in eine vermeindliche Modellkarriere und Oksana findet Anschluss in einem Magersuchtsforum.
Das Buch berichtet abwechselnd von den Leben der beiden. Beide verrennen sich in einer Scheinwelt und merken erst spät, auf was für einen Handel sie sich da einlassen.
Der Titel und das Cover haben mich erst etwas verwirrt, denn es klingt so nach einer leichten Geschichte, das ist es aber nicht. Die fliegenden Hunde spielen aber eine kleine, jedoch zentrale Rolle. Es ist ein Spiel zwischen Lena und Oksana, das sonst keiner versteht.
Wie gesagt, hatte ich durch den Titel und das bunte Cover eigentlich etwas anderes erwartet. Ich dachte vielleicht wird es eine humorvoll aber traurige Liebesgeschichte, doch damit lag ich eigentlich völlig falsch. Liebe ja, traurig ja, Liebesgeschichte nein, nicht wirklich. Eher eine Geschichte über das Leben junger Menschen, die nicht wissen, was aus ihnen werden soll und bereit sind sehr weit zu gehen um aus ihrer jetzigen Situation rauszukommen.

Die Sprache ist leicht und lässt sich gut und schnell lesen. Das Ende ist sehr offen gehalten, obwohl es definitiv einen Abschluss hat. Ich persönlich fand das gut, es passt zum Buch. Alles in allem eine ernste Lektüre, die man aber schnell und leicht lesen kann und die auch nicht schwer im Magen liegt, so wie Oksanas Blockaderezepte.