Tolle Sprachbilder

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leseclau Avatar

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Oksana und Lena, Lena und Oksana. Scheinbar nichts kann die beiden trennen. Sie kennen sich praktisch seit ihrer Geburt, wohnen Wand an Wand, gehen in die selbe Klasse, verbringen den ganzen Tag und viele Nächte zusammen. Und neuerdings erforschen sie auch gegenseitig ihre Körper. Genießen dies beide und trauen sich doch nicht, darüber zu reden.
Plötzlich wird alles anders. Lena will Model werden und geht dafür nach China. Oksana bleibt und vergeht fast vor Sehnsucht und Traurigkeit.
Aus den Perspektiven beider Mädchen wird die Veränderung beschrieben. Beide vermissen einander und ihre vertraute Welt, doch nur Oksana kann das auch zugeben. Lena möchte cool sein und in ihrer neuen Welt ankommen. Aber gerade dort geht es sehr spartanisch und wenig liebevoll zu.
Oksana dagegen verschreibt sich einem Online Forum, das die Leningrader Blockadezeit als Vorbild für Schlankheitswahn und Diäten nimmt. Dies ist streng geheim und fixiert sie völlig. Sie liest in der Bibliothek viel über diese Zeit, zunächst auf der Suche nach Diät-Rezepten. Nicht zuletzt dank Lenas Großmutter lernt sie aber, was zur Blockade wirklich mit den Menschen geschah und wie grausam diese Zeit war. Sie hinterfragt das Forum immer mehr, wird aber zum Bleiben genötigt. Gleichzeitig interessiert sich ein Mitschüler für sie, der zunächst als Freund immer wichtiger wird.
Über Weihnachten kommt Lena zurück. Und nach einer abtastenden Phase wird alles wie früher. Scheinbar… denn tatsächlich haben beide Mädchen sich stark verändert. Und es wird immer deutlicher, dass eigentlich die daheim gebliebene Oksana sich viel weiter entwickelt hat als Lena. Ihre Freundschaft zerbricht und. Lena geht zurück nach China und Oksana weiß, dass ihr Platz daheim bei Freund und Familie ist.
Das Buch hat wunderbare Sprachbilder. Die Gefühle der Mädchen werden durch diese Bilder einfach berührend beschrieben. Mir persönlich nimmt die Leningrader Blockade zu viel Platz ein. Es werden zu viele Details erzählt, die eher einer Dokumentation gleichkommen. Darum finde ich es auch sehr schade, dass das Ende des Buches nicht von den zwei Mädchen, sondern der Blockade erzählt.