Eine äußerst sympathische Protagonistin

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jens1991 Avatar

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Florence Butterfield, auch Florrie genannt, verbringt ihren Lebensabend in der Seniorenresidenz Babbington Hall. Nachdem sie ein Bein verloren hat, sitzt die 87-Jährige im Rollstuhl und hat ihre Lebensfreude doch nicht eingebüßt. Das Leben in dem alten Herrenhaus mit dem weiträumigen Garten könnte perfekt sein. Doch dann springt die Heimleiterin Renata in der Mittsommernacht aus dem Fenster. Wollte sie sich das Leben nehmen, war es ein Unfall oder doch versuchter Mord? Florrie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und stößt dabei auf einige Ungereimtheiten. Und auch sie selbst hat ein Geheimnis, von dem eigentlich niemand wissen soll.

Mit dem Roman "Florence Butterfield und die Nachtschwalbe” legt die britische Autorin Susan Fletcher einen Cosy-Krimi rund um eine lebenshungrige und sympathische Protagonistin im letzten Lebensabschnitt vor (ins Deutsche übersetzt von Silke Jellinghaus und Katharina Naumann). Der eigentliche Krimi tritt hierbei jedoch häufig stark in den Hintergrund. Vielmehr streift der Leser zusammen mit Florrie durch ihre Lebenserinnerungen. So erfahren wir von ihrem abenteuerlichen und bewegten Leben und von den Männern, die sie geliebt hat. Obwohl dies teils äußerst bewegend ist, verliert die Geschichte dadurch zu stark den Fokus und wirkt stellenweise etwas langatmig erzählt. Dennoch kann der Roman durch allerhand skurrile und bezaubernde Figuren punkten. Die Cover-Gestaltung ist jedoch wirklich fragwürdig gewählt, sieht die abgebildete Frau in keinster Weise so aus, wie Florrie im Roman beschrieben wird. Insgesamt aber ein unterhaltsamer Cosy-Krimi.