Langatmig

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lesel93 Avatar

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Wie der Titel unschwer erkennen lässt, ist die Heldin dieses Buchs Florence (kurz genannt Florrie) Butterfield. Sie ist Mitte 80 und lebt wegen einer Unterschenkelamputation in der Seniorenresidenz Babbington Hall. Geistig ist sie noch vollends auf der Höhe, sodass ihr Unstimmigkeiten beim Sturz der Heimleiterin aus dem dritten Stock auffallen. Trotz ihrer körperlichen Einschränkungen lässt sie sich nicht aufhalten und findet Unterstützung im Mitbewohner Stanhope Jones. Abgesehen von Gesprächen mit ihm und einigen Angestellten wird viel im inneren Dialog von Florrie vorgetragen, was die Geschichte an manchen Stellen langatmig und unstrukturiert macht. Auch Rückblenden auf des Leben und Lieben der Florence Butterfield wird in diesem Format eingestreut, womit ich mich schwer tat. Hierbei wird auch mehrmals ein Aufhebens und Andeutungen um einen Vorfall gemacht werden, dass es mich irgendwann einfach nicht mehr interessierte.
Ebenfalls schade fand ich, dass Personen aus ihrem Leben zwar mehrmals benannt aber nicht eingeführt oder vorgestellt wurden. Sie waren einfach da.
Durch diese Erzählweise wirkt die Protagonistin sehr in sich gekehrt und still, dabei blickt sie auf ein ereignisreiches Leben zurück. Folglich erschien sie für mich als eher unstimmiger Charakter.
Nach etwa 100 Seiten nimmt das Buch doch noch an Fahrt auf, trotzdem sehnte ich mich dem Ende entgegen.