Schätze eines Lebens
"Das Leben ... Was für ein Jammer, dass wir nur einen Versuch haben."
Im Alter von nunmehr siebenundachtzig Jahren blickt Florence Butterfield auf ein ereignisreiches Leben und auf ihre sechs großen Liebschaften zurück.
Sie hat viel von der ganzen Welt und den Menschen gesehen und kann von unzähligen Abenteuern berichten.
Mit ihrem einzigartigen Schreibstil und mit viel trockenem britischen Humor, gelingt es Susan Fletcher, uns auf eine abwechslungsreiche Reise durch viele Jahrzehnte mitzunehmen.
Hauptprotagonistin Florence plaudert sehr gerne, und das immer unbeschwert und mit jedermann. Gleichzeitig lässt sie auch uns, als Leser, an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben.
Zugegeben, der Roman hat so einige Längen, die Erzählungen zuweilen redundant, aber genau darum geht es: sich einfach einmal die Zeit nehmen um geduldig "zuzuhören" und damit zu entschleunigen. Für diesen Roman sollte man unbedingt reichlich Geduld mitbringen.
Ganz nebenbei löst Florence tatsächlich auch noch ein Verbrechen auf. Aber auch das geschieht (sicherlich genau und bewusst so gewollt) ohne allzuviel Spannung oder gar Nervenkitzel.
Eine ruhig erzählte Geschichte, zum einen voller Begeisterung für das Leben, aber andererseits zugleich auch oftmals melancholisch, fast depressiv.
Fazit: Ein Roman für lange und dunkle Winterabende, für den man Zeit und Geduld benötigt; ein fast fünfhundert Seiten umfassendes (zu ausführliches) Plädoyer dafür, sein Leben zu genießen.
Weniger hätte hier mehr sein können.