Spannung und Lebensrückblicke

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azyria_sun Avatar

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Worum geht’s?
Die Heimleiterin Renata stürzt aus dem Fenster. Alle außer Florence glauben an einen Selbstmordversuch, doch die alte Dame ist sich sicher: Renata wollte ein neues Leben beginnen, nicht ihr Leben beenden. Entschlossen macht sich die alte Dame an die Ermittlungen.

Meine Meinung:
„Florence Butterfield und die Nachtschwalbe“ (Rowohlt Kindler, 11/2023) von Susan Fletcher ist ein wundervoller Roman. Ein richtiger Wohlfühlroman über das Leben und das Altwerden gespickt mit ein bisschen Spannung. Ich mag den Schreibstil der Autorin, leicht zu lesen und dennoch so lebendig. Wir wechseln zwischen Florences früherem Leben und den aktuellen Geschehnissen hin und her und die Autorin bringt die Gedanken der 87jährigen absolut authentisch zu Papier.

Florence ist einfach eine absolut herzliche aber auch robuste alte Dame. Einbeinig und im Rollstuhl sitzend schreckt sie vor nichts zurück und auch nicht-barrierefreie Wege stellen kein Hindernis für sie dar. Gemeinsam mit Stanhope, der eine absolute Marke ist mit seinem sehr speziellen Kleidungsstil, ermittelt sie im Fall Renata. Und nicht nur diese beiden genialen Charaktere dürfen wir in dem Roman kennenlernen. Nein, auch die anderen Bewohner der Seniorenresidenz sind einmalig – allen voran die Ellwood Schwestern. Sehr cool auch der ehemalige Türsteher Pastor Joe mit Vollbart und großem Herz. Allein wegen der Charaktere ist das Buch schon ein absoluter Genuss.

Auch die Geschichte bzw. die Geschichten haben mich gut unterhalten. Mit Florence in ihre Vergangenheit zu reisen, mitzuerleben, was sie alles erlebt hat in den vielen Jahren ihres Lebens – da wünscht man sich, später auch einmal auf so ein erfülltes Leben zurückblicken zu dürfen. Und auch die Ermittlungen waren mitreißend. Cozy Crime mit tollem Unterhaltungswert. Bei dem Kapitel, das mit einer Zeitungsüberschrift endet, hatte ich wirklich kurz einen Gänsehautmoment! Ja, an dem Buch war wirklich alles spannend, interessant und schön zu lesen. Ein Buch, das von allem ein bisschen hat und mal anders ist – aus der Sicht einer 87jährigen. Das Buch macht auch Mut. Mut, sein Leben zu leben. Keine Angst vor dem Altwerden zu haben. Dinge positiv zu sehen. Mitzuerleben, wie auch im hohen Alter noch schöne Dinge passieren können. Mir hat das Buch wirklich Spaß gemacht und ich habe Florence Butterfield direkt in mein Herz geschlossen.

Fazit:
Susan Fletchers Roman „Florence Butterfield und die Nachtschwalbe“ ist ein wundervoller Mix aus Spannung, Emotionen, Lebenserfahrung, Freundschaft, Liebe und was man sonst noch so in einem 87jährigen Leben erleben kann. Die Charaktere, allen voran Florence und Stanhope, hatte ich alle direkt ins Herz geschlossen. Wirklich urige, eigene und sehr charakteristische Personen, die wir hier kennenlernen dürfen. Dann die Lebensrückblicke – einfach schön. Und die Ermittlungen wirklich Cozy Crime spannend.

Klare 5 Sterne für dieses wohfühlige Lesevergnügen!