Very nice to meet you, Florrie

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Schauplatz der Geschichte ist die Seniorenresidenz Babbington Hall. Hier lebt seit kurzem Florence Butterfield, die Hauptfigur des Romans - 87 Jahre alt, klein, füllig, Rollstuhlfahrerin, wach, interessiert und herrlich selbstironisch. Ich musste sie einfach gern haben. Trotz aller Höhen und Tiefen in ihrem Leben, trotz aller Schicksalsschläge, Verluste und Verletzungen hat sie sich ihre lebensbejahende Grundeinstellung bewahrt: "Sie neigt [ohnehin] dazu, glücklich zu sein" (S.46). Vielleicht kann sie gerade deshalb nicht glauben, dass ihre Heimleiterin Renata Green einen Selbstmordversuch unternommen haben soll. Etwas anderes muss dahinterstecken. Und so beginnt Florence in der Residenz nachzuforschen, unterstützt von Mitbewohner Stanhope.

Die eigentliche Krimihandlung spielt in der Gegenwart auf dem weitläufigen Gelände des Seniorenheims. Bestimmte Ereignisse, Gegenstände, Gedanken sind für Florrie immer wieder Anlass, auf ihr wahrlich ereignisreiches Leben zurückzublicken: Da gab es die beste Freundin, die Familie mit Mutter, Tante und Bruder, sechs Männer, die jeweils eine Lebensphase begleiteten, und zahlreiche weite Reisen.

Susan Fletcher ist ein Krimi gelungen mit zwei sehr eigenwilligen Ermittlern, die sie liebevoll mit vielen Details beschreibt und charakterisiert. Man merkt der Autorin an, dass sie selbst ein Faible für ihre Romanfiguren hat. Gelungen ist zudem weit mehr als ein Krimi, nämlich die Lebensgeschichte einer wunderbaren, liebenswerten und Liebe schenkenden Frau, die bis in ihr hohes Alter unerschütterlich optimistisch und voller Lebensmut geblieben ist.