Drachen, Hexen und mittendrin La Catrina

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svettusch Avatar

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Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch mit ganz anderen Erwartungen gestartet bin. Gefreut hatte ich mich auf Einblicke in die mexikanische Kultur samt dem Tag der Toten und La Catrina. Ich war gespannt, welche Kräfte Valentina wohl innewohnen würden, welche die Gaben der La Catrina von ihrer Mutter und auch Großmutter vererbt bekommen hatte. Die Reise führte mich allerdings ganz woanders hin ...

Zunächst einmal verschlägt es Valentina und ihren Bruder Emilio nach Irland, genauer gesagt nach Dublin, nachdem deren Mutter verstorben ist und ihr Vater es in der Heimat nicht mehr aushält, ohne seine Frau zu sein. In Irland studieren wohl Valentina, als auch Emilio und versuchen zunächst, sich im studentischen Leben zurecht zu finden. Ein schicksalhaftes Ereignis - das plötzliche Auftauchen von Drachen in einem Stadion während eines Fußballspieles - führt jedoch dazu, dass Valentina und Emilio in einige magische Vorfälle verstrickt werden. Insbesondere Emilio hetzt gegen die Drachen. Und dann wäre da noch die Hexe Lily, die in Bezug auf Valentina ihre ganz eigenen Ziele verfolgt ...

Es fällt mir schon schwer, allein die Inhalte des Buches einigermaßen chronologisch wiederzugeben - da einfach viel zu viel passiert. Vor allem die Drachen nehmen einen großen Stellenwert im Buch ein, wobei davon in der Inhaltsangabe keinerlei Rede ist. Es scheint so, als würden hier die Bände Flame und Arrow sowie die Clans of London weitererzählt werden. Während Hexe Lily zumindest Absichten in Bezug auf Valentinas Kräfte hegt, wirkt die Geschichte rundum die Drachen zunehmend wie ein zweiter, großer Erzählstrang, den (ich zumindest) nicht erwartet hatte. Und wäre das nicht genug, folgt die schnelle Einführung vielfacher Charaktere, die alle irgendwie eine Vergangenheit miteinander haben, die plötzlich auftauchen und ihre Kräfte kurz nutzen, die man aber kaum kennenlernt, geschweige denn eine Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Für Fans der Vorgängerreihen ist es bestimmt toll, altbekannte Lieblinge wieder zutreffen, ich fühlte mich einfach nur erschlagen von der Fülle an Charakteren und auch nicht abgeholt.

Die Kräfte von Valentina spielen eine untergeordnete Rolle und werden höchstens am Rande zwei bei drei Mal kurz erwähnt. Was nun ihre wirkliche Aufgabe ist, wurde mir bis zum Schluss nicht deutlich. Zwar lernt man insbesondere Valentina, Emilio und auch Lily durch deren drei Erzählperspektiven besser kennen, jedoch drehen sich auch ihre Gedanken vor allem um die Drachen und im Falle von Lily die Hexen und ihre Vergangenheit. Generell mochte ich die Charaktere aber gerne, insbesondere Emilio nimmt eine interessante und auch nachvollziehbare Wandlung hin.

Zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse noch einmal und manches kam mir nicht ganz durchdacht vor. Insbesondere Lilys Entwicklung würde mich im Folgeband interessieren.

Fazit: Das Buch scheint vor allem für Fans der vorigen Reihen eine tolle Ergänzung. Ich, die neu in diese Reihe eingestiegen bin, wurde durch die unerwartete Richtung des Buches und der Masse an neuen Charakteren eher erschlagen.