Tag der Seelen Band 1

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Valentina hütet ein Geheimnis: Sie ist La Catrina, jene legendäre Figur, die zum Sinnbild für den mexikanischen Tag der Toten geworden ist. Damit ist es ihr bestimmt, verlorene Seelen ins Reich der Toten zu führen. Doch Valentina muss aufpassen, nicht zur Zielscheibe zu werden. Denn seit die Menschen von der Existenz übernatürlicher Wesen wissen, machen einige von ihnen unerbittlich Jagd auf sie. Valentina vertraut sich ausgerechnet der Hexe Lily an, nicht ahnend, dass diese ihre eigenen Pläne verfolgt – eine schicksalhafte Entscheidung …

Eigene Meinung:
Die Geschichte wird aus der Sicher verschiedener Personen erzählt (Valentinas, Emilianos und Lilys). Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und es mag daran gelegen haben, aber ich finde, dass man dieses Buch NICHT unabhängig von den anderen Geschichten in diesem Universum lesen kann. Als Leser wird man hineingeworfen in eine Verkündung der Drachen über ihre Existenz und einen Krieg. Ich hatte das Gefühl etwas Wichtiges verpasst zu haben, weil es mir schwer viel zu folgen, plötzlich eine Menge Charaktere auftraten etc. Im Nachhinein wurde mir dann klar, dass das Buch nahtlos an eine andere Reihe der Autorin anschließt und diese natürlich auch komplett spoilert. Das finde ich tatsächlich den allergrößten Kritikpunkt an dem Buch und echt total Schade. Die Idee an sich war nämlich total toll.

Valentina und ihr Zwillingsbruder Emiliano kommen ursprünglich aus Mexico. Ihre Familie hat eine besondere Gabe: Sie sind La Catrina, Seelenbegleiterin der Toten, von Generation zu Generation vererbt. Als wohlgehütetes Geheimnis unter den Frauen gehandhabt verstehen weder Vater noch Bruder Valentinas Abneigung gegen einen Umzug nach Europa. Insbesondere kurz vor dem Dios de los muertos und Tag ihrer ersten Verwandlung zur La Catrina, Die beiden landen am College in Oxford und die ganze Geschichte entwickelt sich in eine völlig andere Richtung. Selbst am Ende des Buches sind mir die Fähigkeiten und Aufgaben der Catrina nicht klar geworden. Die Großmutter, die eigentlich wunderbar weinweisen könnte in die Fähigkeiten kommt in meinen Augen viel zu kurz. Platz bleibt dafür für ein Theaterstück mit Mobbing und einem Handlungsstrang, den ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Emiliano wird nach einer Verletzung kurzerhand Teil einer plötzlich riesigen Anti-Drachen-Bewegung und es tauchen dann jede Menge Charaktere aus anderen Büchern der Autorin auf, die man als Erstleser echt überhaupt nicht zuordnen, geschweige denn sich über wenige Auftritte ihre Rollen und Fähigkeiten merken kann. Die Liebesgeschichten für beide Geschwister kommen mir viel zu kurz. Bis zum Ende habe ich weder die Fähigkeiten von Valentina und Emiliano noch der Hexen und Drachen tatsächlich verstanden. Manche Punkte empfand ich viel zu chaotisch erzählt und am Ende wird dann plötzlich (fast) alles gut und das erfährt man im Prinzip nur aus einem langweiligen Rückblick. Auch was ein Seelensammler ist und was es mit den Seelen auf sich hat, kam für mich viel zu kurz.

Fazit: Schade für die vergeudete Idee. Ich würde aber tatsächlich dem zweiten Band eine Chance geben. Leider sind die anderen Reihen durch die ganzen Spoiler auch unlesbar geworden. Total schade auch hier, da ich gern mehr über den Drachenkönig und die Hintergründe erfahren hätte.