Angenehme Lektüre

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Jana Revedin gibt uns mit ihrem neuen, im Sommer 2021 publizierten Roman "Flucht nach Patagonien" hervorragenden Lesestoff.
Auf ungefähr 400 Seiten tauchen wir ein in die Welt der beiden Hauptcharakteren des Buches, die sich zu Romanbeginn im Jahre 1937 befinden: Die Chilenin Eugenia Errázuriz, die in Paris lebt und dort ein Dasein als große Kunstmäzenin, Förderin namenhafter Künstler*innen führt und die ihr gesamtes Geld nun in den Bau eines Hotels in den patagonischen Anden investiert hat. Dieser Ort wird zum Ziel der Flucht, auf die sie sich mit der zweiten Hauptfigur des Romanes macht: Jean-Michel Frank, französischer Innenarchitekt, wird durch sein jüdischsein, seine Homosexualität sowie seine körperliche Behinderung zur Zielscheibe der Nazis werden. Errázuriz beauftragt Frank mit der Unterstützung beim Ausbau des Hotels durch seine innenarchitektonische Perspektive, um die Flucht nach Südamerika zu tarnen.

Erzählt wird in angenehmer, flüssig von der Hand gehender Sprache mal im Rückblick, mal aus der Perspektive der (damaligen) Gegenwart.
Wenn man sich für Themengebiete wie die Pariser Moderne und deren große Namen und den Nationalsozialismus interessiert, so ist dieses Buch sicherlich das Richtige für die nun langen Herbstnächte.