Entspannter Erzählfluss

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nicky_g Avatar

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Februar 1937: Jean-Michel Frank und Eugenia Errazuriz reisen mit einem Schiff von Europa nach Buenos Aires. Von dort soll es weitergehen nach Patagonien, wo Eugenia ein Grandhotel erbauen möchte. Jean-Michel soll ihr dabei in seiner Profession als Innenarchitekt behilflich sein. Zudem will sie ihn aus der Schusslinie der Nationalsozialisten bringen, die sich immer mehr in Frankreich ausbreiten und zur Bedrohung werden.

Während der Überfahrt hängt Jean-Michel seinen Gedanken nach und versucht, sie schriftlich festzuhalten. Er schweift ab und philosophiert, erinnert sich an die Vergangenheit und grübelt über die Zukunft.

Schon auf den ersten Seiten erzählt Jean einiges über sich. Eugenia bleibt erst mal im Hintergrund. Es ist eigentlich nicht aufregend, aber durch die elegante Sprache fesselnd.

Die Erzählung fließt gleichmäßig dahin und nimmt den Leser mit auf eine sprachlich ansprechende Weise. Bekannte Personen der Kultur- und Kunstszene treten in Nebenrollen auf und werden geschickt mit der Lebensgeschichte Jeans verwoben. So wird der Roman zu einer wahren Entdeckungsreise, während man parallel im Internet nach den Personen stöbert.

Besonders schön, wie eingebunden die geschichtlichen oder literarischen Ereignisse sind, erfährt man bei der Anekdote über Saint-Exupery. Wie selbstverständlich Eugenia von ihm erzählt, dass man jedes Wort sofort glaubt.
Ein Lesegenuss der ruhigen Art.