Reise in die Vergangenheit

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alicii Avatar

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In diesem Roman taucht man tief ein in die Kunst- und Kulturszene der 30er-Jahre. Eine Zeit geprägt von neuen Ideen und der Überwindung von Grenzen. Eine Szene in der jeder willkommen ist, keiner aufgrund seiner Hautfarbe, Religion oder einer körperlichen Beeinträchtigung ausgeschlossen wird. In der Folge der Machtergreifung der Nazis entstehen neue Grenzen und vor allem die Künstler, Schriftsteller und Musiker mit jüdischen Wurzeln müssen bald um ihr Leben fürchten. Einer dieser Künstler ist Jean-Michel Frank, ein Pariser Innenarchitekt. Gemeinsam mit der Kunstmäzenin Eugenia Errázuriz macht er sich 1937 auf den Weg nach Argentinien, doch auch dort geht es lang nicht so tolerant zu wie erhofft.

Auf Grundlage der realen biographischen Daten von Jean-Michel Frank und Eugenia Errázuriz entwickelt Jana Revedin sehr gekonnt eine spannende Geschichte, voller Begegnungen und Ereignissen, die so oder so ähnlich tatsächlich stattgefunden haben könnten. Und obwohl ein Schicksalsschlag auf den nächsten folgt, gibt es doch immer wieder Hoffnungsschimmer und man wünscht sich, dass am Ende doch noch alles gut wird. Die Autorin skizziert ihre Protagonisten so detailliert, dass man das Gefühl hat, sie tatsächlich zu kennen, was die Tragik der Geschichte umso schmerzhafter macht. Ein fesselndes Buch nicht nur für Fans von historischen Romanen!