Zwölf Tage im Sommer
Die Hauptperson in diesem Generationenroman ist die über hundertjährige Margrit Raven, die in einer Seniorenresidenz an der Elbe lebt und sich gedanklich auf ihren bevorstehenden Tod vorbereitet, indem sie Erinnerungen verarbeitet und sich mit dem Leben ihrer Mutter auseinandersetzt, die im Krieg ums Leben kam. Ihre Mutter wurde früh Witwe und erlebte ihre wohl glücklichste Zeit an der Seite der Landschaftsarchitektin Else, die den wunderbaren Römischen Garten am Ufer der Elbe anlegte. Dorthin lässt sich Margrit täglich von ihrem jungen Fahrer Arthur fahren. Arthur ist Student, Taucher und Erfinder von Sprachen. So macht er sich unter anderem Gedanken über die verschiedenen Arten von Stille und erfindet beispielsweise unterschiedliche Wörter zu Stille, wenn Besuch wieder gegangen ist oder Stille, wenn Freunde gemeinsam schweigen. Diesen Gedanken fand ich faszinierend und sehr originell.
Die dritte Protagonistin ist Margrits 18jährige Enkelin Luzie, die nach einem traumatischen Erlebnis während eines Auslandsaufenthalts die Schule kurz vor dem Abi schmeißt und sich als Tätowiererin selbstständig machen will. Margrit bietet sich als Übungsobjekt an, woraufhin ihr Luzie ein Ganzkörpertattoo des Römischen Gartens sticht. Das wiederum fand ich ziemlich abwegig, zumal die Prozedur zum Teil sehr schmerzhaft ist. Margrits Hintergedanke ist, dass Luzie sich ihr gegenüber während der Stunden des Tätowierens öffnet und ihr erzählt, was in Australien passiert ist. Dass sich andere Bewohner der Seniorenresidenz ihrem Beispiel anschließen und ebenfalls in hohem Alter plötzlich den Wunsch nach Tattoos verspüren, erscheint mir allerdings wenig glaubhaft.
„Flusslinien“ ist ein schwer zu beschreibender Roman, der das Leben der Protagonisten an zwölf aufeinanderfolgenden Tagen erzählt. Er ist poetisch und originell, aber teilweise auch etwas ausufernd. Im Großen und Ganzen habe ich ihn allerdings gerne gelesen, vor allem, als mehr und mehr über die Personen und ihre Beweggründe bekannt wird. Ein wenig seltsam finde ich, dass eine Hundertdreijährige eine 18jährige Enkelin haben soll, noch dazu aus der ersten Ehe ihres Sohnes, dessen jüngsten Kinder aus zweiter Ehe noch ganz klein sind. Aber alles in allem würde ich den Roman durchaus empfehlen, er lebt von den vielen einzelnen Geschichten, die sich wie ein Mosaik zusammenfügen, und hat mich auf emotionaler Ebene sehr berührt.
Die dritte Protagonistin ist Margrits 18jährige Enkelin Luzie, die nach einem traumatischen Erlebnis während eines Auslandsaufenthalts die Schule kurz vor dem Abi schmeißt und sich als Tätowiererin selbstständig machen will. Margrit bietet sich als Übungsobjekt an, woraufhin ihr Luzie ein Ganzkörpertattoo des Römischen Gartens sticht. Das wiederum fand ich ziemlich abwegig, zumal die Prozedur zum Teil sehr schmerzhaft ist. Margrits Hintergedanke ist, dass Luzie sich ihr gegenüber während der Stunden des Tätowierens öffnet und ihr erzählt, was in Australien passiert ist. Dass sich andere Bewohner der Seniorenresidenz ihrem Beispiel anschließen und ebenfalls in hohem Alter plötzlich den Wunsch nach Tattoos verspüren, erscheint mir allerdings wenig glaubhaft.
„Flusslinien“ ist ein schwer zu beschreibender Roman, der das Leben der Protagonisten an zwölf aufeinanderfolgenden Tagen erzählt. Er ist poetisch und originell, aber teilweise auch etwas ausufernd. Im Großen und Ganzen habe ich ihn allerdings gerne gelesen, vor allem, als mehr und mehr über die Personen und ihre Beweggründe bekannt wird. Ein wenig seltsam finde ich, dass eine Hundertdreijährige eine 18jährige Enkelin haben soll, noch dazu aus der ersten Ehe ihres Sohnes, dessen jüngsten Kinder aus zweiter Ehe noch ganz klein sind. Aber alles in allem würde ich den Roman durchaus empfehlen, er lebt von den vielen einzelnen Geschichten, die sich wie ein Mosaik zusammenfügen, und hat mich auf emotionaler Ebene sehr berührt.