Forgettable

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ladybug Avatar

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London ist ein junges Mädchen, das sich nicht nur mit den gwöhnlichen Problemen eines Teenagers abmühen muss. Zu den normalen Problemen eines Heranwachsenden kommt bei ihr auch noch ein Problem mit dem Geädchtnis. Jede Nacht zur exakt gleichen Zeit vergisst sie alles was am Vortag passiert ist und kann sich nur noch an die Zukunft erinnern. Um dennoch nicht unnötig viele Probleme durch ihre Vergesslichkeit zu bekommen, schreibt sie jeden Abend alles wichtige auf um es sich dann am nächsten Morgen sprichwörtlich zu vergegenwärtigen. Doch was ist mit diesem Jungen, der sie immer so vertraut anspricht? Warum kann London sich an eine Beerdigung erinnern und nicht an die Zukunft des Jungen an den sie ihr Herz zu verlieren scheint?

Die Idee hinter "Forgotten" fand ich großartig. Ein Mädchen, das sich jeden Morgen in einer nahezu fremden Welt zurecht finden muss und sich nur über ihre Notizzettel an Gestern erinnern kann. Nach den ersten hundert Seiten musste ich aber feststellen, dass "Forgotten" zwar eine spannende Grundidee hat und diese auch eigentlich gut ausgearbeitet wurde, es aber trotzdem an Spannung fehlt. Die Geschichte kommt eigentlich erst am Ende in Fahrt und dann ist das Buch im Prinzip schon gelesen. Was ich sehr schade finde, denn gerade am Ende konnte mich die Autorin richtig in ihre Geschichte um London hinein ziehen!

Leider werden viele Fragen aufgeworfen, die aufgrund des schnellen Endes kaum mehr richtig beantwortet werden oder einfach offen gelassen werden. So hat man nach dem Lesen das Gefühl, dass es eigentlich noch weiter gehen müsste. Beispielsweise wurde mir nicht klar, warum sich London nach einiger Zeit an bestimmte Personen oder Dinge erinnern kann? Und ob sie nun eine Art Krankheit hat oder das Ganze doch nur ein Verdrängungsmechanismus ist?

Mein Fazit: Obwohl sich "Forgotten" sehr angenehm und ohne allzu viele Längen lesen lässt. Und obwohl ich auch die Charaktere gut ausgearbeitet und sympathisch fand, konnte der Roman mich nicht wirklich überzeugen. Einige Seiten mehr und ein umfassenderes Ende hätten mir sehr gut gefallen. So schafft es "Forgotten" leider nicht über ein Highschool-Teenie-Drama ohne große Spannung hinaus. 

Da ich aber die Idee und auch einen Teil der Umsetzung durchaus gelungen fand, würde ich das Buch als gut, aber nicht als Muss für diesen Lesewinter einstufen!