Ohne gestern in den Morgen

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London Lane ist auf den ersten Blick ein ganz normaler Teenie, nur ihre Mutter und ihre beste Freundin Jamie, wissen um ihr großes Geheimnis. Sie vergisst jede Nacht um 4.33 Uhr die Ereignisse des vergangenen Tages. Jeden Abend muss sie sich Aufzeichnungen machen um am nächsten Tag ihr Leben meistern zu können. Kann man sich mit solch einem handicap verlieben? Wenn man doch am nächsten Tag nicht mehr weiß, wer der aufregende Junge vor der Tür, ist. Auch ihre zweite Besonderheit, Zukunftsvisionen, helfen ihr hier nicht, denn komischerweise kommt er in Londons Zukunft nicht vor. Belügt sie sich mit ihren allabendlichen Aufzeichnungen selbst?
Ich lasse mich gerne von einer Geschichte gefangen nehmen, dass ein, ich würde doch eher sagen Teenager Roman, mich allerdings so fesselt, hätte ich nicht für möglich gehalten.
Cat Patrick hat einen mitreißenden Sprachstil, und da ich familiäre Vergleichsmöglichkeiten habe um dies zu beurteilen, ist ihr die Darstellung ihrer Protagonistin sehr glaubhaft gelungen. Die Sorgen eines ganz normalen Teenies mischen sich mit dem Besonderen. Die Liebesbeziehung zwischen London und Luke ist so einfühlsam geschrieben, dass mir stellenweise Erinnerungen an eigene Erlebnisse aufblitzten. Verstörend ist der Umstand unter dem London zu ihrer „Begabung“ gerät. Die Autorin kann sich hier durchaus mit Krimiautoren messen, denn diesen Erzählstrang toppt sie noch mit perfekten Spannungsbögen, wobei auch der Leser, genau wie die Protagonistin, immer wieder auf reset gesetzt wird. Das stört in keinster Weise den Lesefluss, im Gegenteil baut dies geradezu Spannung auf.
Dieser Roman hat mich regelrecht in seinen Bann gezogen. Einen Pageturner hätte ich hier zwar nicht erwartet, aber genau als solches entpuppt er sich.