Vergissmeinnicht

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metalpanda Avatar

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„Forgotten“ beginnt wie ein ganz normaler Teenagerroman, wo die (belanglose) Handlung einfach so dahinplätschert: London ist ein durchschnittliches amerikanisches Mädchen, eher ein „Opfer“ als beliebt; ihr Lebensinhalt besteht aus den Hausaufgaben, der allerbesten Freundin, interessanten Jungs und verhassten Lehrern. Das Highschool-Ambiente erinnert an einschlägige Teenie-Komödien, der Leser fühlt sich selber auf dem Gang einer amerikanischen Schule, von den vorbeilaufenden allgegenwärtigen Cheerleaders gegen die obligatorische Spindreihe gedrückt.

Auch die To-Do-Listen, die London erstellt, scheinen erst normal zu sein: Klamotten, Schule, sonstiges. Es soll Leute geben, die das Abhaken von To-Do-Listen glücklich macht.

 

Doch London ist anders als andere Mädchen in ihrem Alter. Ein kleiner Fehler im System, doch mit fatalen Auswirkungen: London vergisst täglich um 4:33, was gestern passierte. Ihre „Festplatte“ wird automatisch gelöscht. Genauso mysteriös ist die Tatsache, dass die in ihre eigene Zukunft schauen kann, und schon im Vornherein weiß, was in vielen Jahren aus ihren Mitmenschen wird…

 

Ganz süß wird die Geschichte ihrer ersten Liebe zu Luke erzählt: jeden Tag verliebt sie sich neu in ihn. Ansonsten spielen Londons Mutter sowie die allerbeste Freundin Jamie eine große Rolle im Leben der Teenagerin. Viel mehr hat die Handlung nicht zu bieten, doch die Erzählweise sowie die düstere Atmosphäre durch Londons „Erinnerungsfehler“ machen den kurzen Roman auch kurzweilig. London hat eine dunkle Erinnerung an etwas Schreckliches, was in der Zukunft passieren wird… Nach und nach „erinnert“ sie sich an mehr Details und versucht, die Zukunft zu ändern.

Die Autorin wurde bestimmt von Klassikern wie „Butterfly Effect“ beeinflusst und hat versucht, eine eigene Story daraus zu stricken. Die Story ist auch wirklich spannend, und durch die Jugendroman-Aufmachung auch sehr bezaubernd. Leider ging der Autorin wohl zum Schluss die Luft aus, denn das letzte Drittel des Buches beinhaltet viel Handlung, viele Auflösungen, die jedoch nur so nebenbei erwähnt werden und gerade die wichtigsten Fragen bleiben dabei unbeantwortet.

 
Ich habe das Buch im Urlaub am Strand gelesen und genau so würde ich es auch weiterempfehlen: als eine leichte Lektüre, die einen einige Stunden lang gut unterhält, die man nach dem Lesen aber leider auch recht schnell vergisst.