Konnte leider nicht ganz meine Erwartungen erfüllen

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Ein Buch, wo die Erwartungen viel zu hoch waren und das meinte ich gar nicht grundsätzlich negativ: „Four Houses of Oxford“ ist eine schöne Romantasy, aber vom Plot her habe ich mir so viel mehr erhofft.

Der Einstieg in die Geschichte war gut, aber so richtig Tempo kommt erst in den letzten Kapiteln auf. Die Handlung plätschert eher so vor sich hin. Wir lernen die Charaktere kennen und die Universität mit den Studentenverbindungen und dann gibt es einfach viele Geheimnisse und kaum Spannung. „Four Houses of Oxford“ ist der Beginn der Dark Academia-Dilogie, „dark“ wurde es tatsächlich aber erst auf den letzten Seiten. Leider hat mich die Story an einigen (leider zu vielen) Stellen an Stefanie Hasses „Matching Night“ erinnert. Man findet dort sehr ähnliche Szenen. Auch wenn es natürlich nicht schlimm ist, wenn sich Geschichten ähneln (ich meine, wie viele Vampirbücher gibt es), hat es mich hier irgendwie gestört.
Vier Studentenverbindungen, vier Farben, vier unterschiedliche Arten von Magie - die Idee ist wirklich großartig, aber es wurde leider einfach viel zu wenig aus ihr gemacht. Die Magie der Geschichte ist mir zu oberflächlich. Die Student:innen kommen in den Verbindungen und auf einer Party haben sie dann plötzlich alle magische Fähigkeiten. Ich hätte mir hier viel mehr Tiefe gewünscht. Woher kommt die Magie? Warum gibt es sie? Warum haben es genau diese Personen in die Verbindungen geschafft und Magie bekommen?
Es gibt mehrere Handlungsstränge, die sich um die Vier Farben und das Leben von Harper und Finley dreht. Dabei werden viele Fragen aufgeworfen. Kaum ein Mysterium wird aber am Ende aufgeklärt, es folgen nur noch mehr Fragen. Der Leser wird hier etwas auf dem Trockenen sitzen gelassen. Ein kleines Erfolgserlebnis hätte ich mir zum Ende gewünscht.

Die Story ist abwechseln aus Harpers und Finleys Sicht geschrieben. Die Perspektivwechsel zwischen den beiden haben mir gut gefallen. Dadurch konnte ich in beide Gedankenwelten eintauchen und Handlungen und Empfindungen gut nachvollziehen.
Die Romanze der beiden konnte mich allerdings eher weniger überzeugen. Trotz gutem Anfangsplot ging es mir dann doch zu viel hin und her, sodass es mir auch schwerfiel, ihre Emotionen, ihre Anziehung nachzuempfinden.

Der Schreibstil von Anna Savas hat mir sehr gut gefallen. Sie schreibt flüssig und bildlich, sodass man gut in ihre Geschichte abtauen konnte. Das Cover und das Buch sind richtig hübsch aufgemacht.

Das Ende ist mies! Aber das ist gut, denn nur wegen dem krassen Cliffhänger werde ich auf jeden Fall Band zwei lesen.