Spannende Handlung, wunderbarer Schreibstil

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hapedah Avatar

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Noch ehe Harper ihr Jura-Studium an der Universität von Oxford beginnt, erhält sie die Einladung, sich der elitären Studentenverbindung Diamonds anzuschließen. Mehr noch als das damit verbundene Stipendium reizt Harper die Aussicht auf die Erfüllung eines Herzenswunsches - nachdem sie ihr ganzes Leben in Pflegefamilien verbracht hat, möchte sie erfahren, wer ihre leiblichen Eltern sind. Dafür muss sie allerdings das Spiel der vier Farben gewinnen und sich gegen die Mitglieder der Studentenverbindungen Hearts, Spades und Cross durchsetzen. Bereits vor Spielbeginn trifft Harper auf Finley, der sie einst im Stich gelassen hat - jetzt warnt er sie eindringlich davor, den Diamonds beizutreten.

Four Houses of Oxford: Brich die Regeln" von Anna Savas ist der Auftakt einer Romantasy-Dilogie, der mich besonders während der ersten zweihundert Seiten deutlich an Stefanie Hasses "Matching Night" erinnert hat. Ich muss zugeben, diese signifikante Ähnlichkeit hat mich zunächst ziemlich irritiert, ein wenig habe ich an mir selbst gezweifelt und es hat mich regelrecht erleichtert, in einer anderen Rezension zu lesen, das ich nicht die Einzige bin, der das aufgefallen ist. Durch den Hauch von Magie und den unterschiedlichen Verlauf des Spiels hat sich die Handlung dann später in eine individuellere Richtung entwickelt und mir insgesamt einige angenehme Lesestunden beschert.

Die Protagonisten Harper und Finley waren mir schnell sympathisch, beide haben in ihrem jungen Leben schon schwere Zeiten hinter sich bringen müssen, so dass ihre Verschlossenheit und das fehlende Vertrauen in andere Menschen für mich gut nachvollziehbar war. Die Figuren um sie herum fand ich recht knapp beschrieben, ich hatte den Eindruck von jeder Person gerade so viel zu erfahren, wie für den Fortgang der spannenden Handlung vonnöten war - was ich hier nicht als störend empfunden habe, der Fokus lag dadurch immer sehr deutlich auf den beiden Hauptfiguren.

Der größte Pluspunkt des Romans ist meiner Meinung nach der wunderbare Schreibstil, ich hatte das Gefühl, nur so durch die Seiten zu gleiten und mochte das Buch zwischendrin kaum aus der Hand legen. Obwohl kaum eine meiner offenen Fragen beantwortet wurde und ein Cliffhanger am Ende die Wartezeit auf den Erscheinungstermin des Folgebandes noch unerträglich lang scheinen lässt, habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt. Deshalb spreche ich für die Geschichte gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Trotz signifikanten Ähnlichkeiten zu einem anderen Jugendbuch, hatte ich einige angenehme Lesestunden und empfehle den Dilogieauftakt gern weiter.