Die Todesfälle von Schwabing

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meinekleinebüchersucht68 Avatar

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Nach der Veröffentlichung des ersten Teils der Reihe Fräulein Anna Gerichtsmedizin (Die Prinzregentenmorde) hat Petra Aicher nun ihr neustes Werk „Die Schwabinger Morde“, die im Juli 2023 im Ullstein Verlag erschienen ist, vorgelegt. Nachdem ich mit großer Begeisterung den ersten Band gelesen hatte, wartete ich neugierig und voller Spannung auf die Fortsetzung. Endlich war es so weit und so reiste ich (buchtechnisch) nach Schwabing

Erneut ließ mich der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin sofort wieder in die Münchner Gesellschaft ein und abtauchen. Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, so merkte ich, wie mich der bildhafte Erzählstil immer mehr in seinen Bann zog und ich kaum noch eine Chance hatte, dieses Buch vorzeitig aus den Händen zu legen. Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit Gerichtsmedizinerin Anna Zech und ihrem Journalisten Fritz von Weynand weitergehen wird. Aber nicht nur mit dem einzigartigen Erzählstil kann die Autorin punkten, sondern auch mit ihren authentischen und detaillierten Charakteren, die die damalige Zeit um 1914 perfekt wieder spiegelten. Die Darstellung der einzelnen Personen fand ich optimal und dadurch konnte ich mich sehr gut in die Handlungen der jeweiligen Figuren hineinversetzen. Diesmal spielt die Geschichte um 1914. Der erste Weltkrieg beherrscht die Tagespresse, aber Anna Zech und ihre Kollegen der Gerichtsmedizin haben ein anderes Problem. In einem Hinterhof wurde ein totes Baby gefunden. Wer ist die Mutter bzw. warum hat sie ihr Baby dort abgelegt? Die Todesursache soll durch eine Obduktion festgestellt werden. Kaum hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, finden sie auch schon das nächste Opfer. Handelt es sich hierbei vielleicht um die Mutter des toten Babys? Anna Zech, die die Obduktion mit durchführt, ist erschüttert. Zu gerne möchte sie Einzelheiten zu den Todesfällen haben. Ihr Bekannter und Skandalreporter Fritz von Weynand wittert die nächste Schlagzeile samt exklusiv Bericht. Bevor es aber zu der heißersehnten Story kommt, begeben sich Anna und Fritz ebenfalls auf Spurensuche. Ihre Ermittlungsarbeiten führen sie u.a. in die Künstlerkreisen Schwabings aber auch zu den verarmten Familien, die dort wohnen. Sowohl Anna und auch die Polizei möchten nur eins: den Täter finden, bevor er erneut zuschlägt!

Nach Beendigung des ersten Teils war die Erwartung an den zweiten sehr groß. Wird Petra Aicher es schaffen, an das Level des vorherigen Buches heranzukommen oder sich gar zu steigern? Ich muss ehrlich schreiben, dass sich, während des Lesens, meine Zweifel schier in Luft aufgelöst haben. Meiner Meinung nach hat dieser heikle Fall alles übertroffen. Dank der zahlreichen Wendungen blieb es bis zum Ende sehr spannend. Jetzt hoffe ich, dass es bald ein Wiedersehen mit Anna Zech und Fritz von Weynand geben wird.


5 von 5 Sternen! Absolut Lesenswert!