Sehr gelungene Fortsetzung von Fräulein Anna, Gerichtsmedizin

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Das Buchcover ist wieder ein Hingucker und hat einen hohen Wiedererkennungswert zum ersten Band. Im oberen Teil sehen wir das Ermittlerpaar Anna Zech und Friedrich von Weynand sowie im unteren Teil das historische München.
Der adlige Friedrich von Weynand, der sich als Journalist Fritz Nachtwey nennt, hat sich mit seiner Mieterin und Obduktionsassistentin in der Gerichtsmedizin Anna Zech angefreundet und respektiert, dass diese ihm nur dann berufliche Informationen weitergibt, wenn es in ihrem Sinn ist und nicht, damit er dies in seinem Revolverblatt skandalträchtig veröffentlichen kann.
Die Geschichte beginnt mit einem toten Säugling, das in einem verlassenen Hinterhof gefunden wurde und nun im Gerichtsinstitut auf dem Obduktionstisch von Anna Zech liegt.
Schon während den ersten Seiten hat mich der Schreibstil der Autorin Petra Aicher gepackt. So sprechen die einfachen Leuten mit bayrischen Dialekt und wirken wieder authentisch.
Im Gegensatz zum ersten Band liegt der Schwerpunkt nun im Lösen der Todesfälle (also klassischer Krimi), wobei auch hier wieder sehr anschaulich die Münchner Gesellschaft kurz nach Ausbruch des ersten Weltkriegs beschrieben wird. So sind die Szenen mit den Schwabinger Künstler und Friedrich glaubhaft beschrieben und die einzelnen Protagonistinnen wirken authentisch. Hin und wieder werden auch politische Ereignisse geschickt in die Handlungen eingeflochten.
Aufgrund des tollen Schreibstils und des ideenreichen Krimis gibt es von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung.