wieder ein spannender Mord, der viel Einblick in die damalige Gesellschaft bietet

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Ich mochte schon den ersten Band von der Reihe sehr gerne und war gespannt auf Band 2. Fräulein Anna enttäuscht auch in diesem Band nicht. 2 Jahre sind nun vergangen, und Fräulein Anna arbeitet immer noch in der Gerichtsmedizin. Der erste Weltkrieg beginnt. Das hinterlässt viele Lücken in der Gesellschaft und in den Herzen vieler Menschen. Sowohl Anna und Fritz sind davon betroffen. Fritz wurde von seinem Schwiegervater für unabkömlich erklärt, doch sein Bruder wird eingezogen... Annas Bruder ebenso sowie einige Kollegen der Gerichtsmedizin, wodurch das Arbeitspensum steigt... Denn nun gilt es gleich, mehrere Leichen zu obduzieren, die innerhalb kürzester Zeit gefunden wurden. Ein 7 Monate alter Fötus, eine Hochschwangere und eine Frau, deren Identität zunächst höchst mysteriös ist...

Ich fand die Geschichte wieder spannend erzählt. Es ist keine einfache Aneinanderreihung von Ermittlungsergebnissen, nein. Vielmehr taucht man voll und ganz in die damalige Zeit ab und lernt auch die Akteure alle gut kennen. Annas Umfeld rund um ihre Schwester und ihre Gönnerin etwa erhalten einen durchaus größeren Raum in dem Buch. Auch die Zeitung von Fritz Nawalny steht immer wieder im Fokus. Toll fand ich auch, wie damalige Tabus immer wieder aufgebrochen werden und in die Geschichte verpackt werden. So wird das Buch auch ein Stück gesellschaftskritisch und zeigt durch einige Charaktere die Doppelmoral der damaligen Zeit auf. Der Schreibstil hat mich jedenfall sehr gefesselt und ganz eintauchen lassen in diesen historischen Krimi. Eine absolute Leseempfehlung meinerseits!