Nachwirkender Roman mit gelungener Mischung aus Historie, Krimi und Romanze

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Anne Stern nimmt uns mit in das Berlin der 1920er Jahre. Durch ihren Beruf als Hebamme gelangt Hulda Gold in Viertel, die von Armut geprägt sind. Auch kriminelle Machenschaften bleiben ihr nicht fern. Als sie von einer Toten im Landwehrkanal erfährt, gerät sie erst ungewollt immer tiefer in die Ermittlungen hinein.
Die detaillierte Beschreibung der Gegebenheiten gelingt Anne Stern sehr gut. Auch unterschiedliche Erzählperspektiven ermöglichen es dem Leser, mit allen Sinnen in das Geschehen einzutauchen.
Für meinen Geschmack wurden Handlungen teilweise zu vergleichend und ausschweifend erörtert, was den Lesefluss ein wenig störte. Trotzdem wurde der Roman mit jeder Seite besser. Zudem ist es sehr bewegend, dass jeder Charakter eine vom Leid geprägte Geschichte erzählen kann. Manche Handlungen befremden jedoch, da sie dem menschlichen Verstand widersprechen. Ich kann jedoch nicht beurteilen, ob dies damals wirklich so war. Umso packender und zugleich berührender wirkt dieses Buch.
Alles in Allem ein sehr gelungener und nachwirkender Roman, der über damalige Geschehnisse nachdenken und somit Wertschätzung für das heute entstehen lässt.