Baden-Baden erleben

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Baden-Baden 1922, die Zeit nach dem "großen Krieg" und vor dem Erstarken der Nazis; einer Epoche, die man auch die "wilden 20iger" nennt. Im Mittelpunkt steht Alma, die als Telefonistin heimliche Zuhörerin eines Mordes wird. Der ominöse Fall um eine Industriellengattin lässt sie nicht mehr los, sie stellt eigene Nachforschungen an, um den Tod dieser Frau aufzuklären und den Mörder seiner gerechten Strafe zuzuführen. Alma wird uns als junge lebenshungrige Frau beschrieben, die mit "Wölkchen" ihrer Mitbewohnerin liebend gerne tanzt und sich immer wieder frisch verliebt. Damit wird das damalige Lebensgefühl sehr gut beschrieben und ich hatte Freude zu lesen. Kritisieren muss ich allerdings die mangelnde Spannung, die ich mir von der Buchgattung Krimi erwartet hätte. Die Handlung plätschert so dahin, verschachtelte Sätze hinderten mich, in einen richtigen Lesefluss zu kommen. Bereits sehr früh wird vorhersehbar, wer der Täter ist, also kein Spannungsbogen, das war schade. Daran sollte das Autorinnenduo noch ein bisschen arbeiten. Als gut gelungen sehe ich die Beschreibungen von Baden-Baden, die Szene auf der Rennbahn und im "Krokodil" machten mir Lust, dorthin zufahren und den Charme der Kurstadt kennenzulernen.