Baden-Baden in den goldenen Zwanzigern

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Ich war sehr gespannt auf diesen Krimi, der erste Fall für das Fräulein, Alma Täuber - und dann auch noch in der schönen Stadt Baden-Baden. Es ist ein ganz besonderer Krimi, der den Charme der Kurstadt mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten rüberbringt.
Erster Eindruck: Das Cover mit den rotgoldener Ornamentik, im Sinn des Art Deco/Jugendstils - dazu das nostalgische Foto (von Alma?) erinnert ganz klar an die Zeit um 1922 und natürlich auch an die Architektur, besonders der Innenstadt, Baden-Badens.
Und schon gleich befindet man sich mitten im Geschehen, denn Alma bekommt ein Gespräch bei einer Telefonschalte mit, angeblich geht es um einen Mord bei den Kolonnaden. Eigentlich ist es für Alma ein recht eintöniger Beruf, was sich aber später noch ändern wird... Alma erlebt man als selbstbewusste Frau, was für die damalige Zeit nicht unüblich war. An ihrer Seite ist Emmi Wolke, die mit Alma zusammen lebt.
Das Buch begeistert immer wieder mit detaillierten Beschreibungen zu Objekten, die es damals gab. Typisch sind die Antiquitätengeschäfte, die es auch heute noch in Baden-Baden gibt.
Faszinierend ist daher auch die Zeit, in der die Handlung spielt, denn es sind die goldenen Zwanziger, die Sorglosigkeit, aber auch die Angst vor der Zukunft, die Wirtschaftskrise und der bald anstehende Krieg - der diese Zeit zu etwas ganz Besonderem macht. Ein buntes Potpourri.
Ganz im Sinne der Stadt Baden-Baden, die sich auch heute noch diesen Flair und einen Hauch Nostalgie aufbewahrt hat - Sehr lesenswert! Besonders für Fans der Kurstadt.