Das Fräulein vom Amt ermittelt

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astrid b Avatar

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Alma ist ein Fräulein vom Amt, wie man damals die Damen nannte, die die Telephonverbindungen herstellten. Noch mittels einer "Steckschalttafel".

Dabei bleibt es nicht aus, manchmal Teile von Gesprächen mitzubekommen, da ja jeweils auf den anzurufenden Teilnehmer gewartet werden mußte.

Eines Tages bekommt Alma zufällig einen Teil eines Gesprächs mit, das sehr unheimlich klingt, von einem erledigten Auftrag an den Kolonaden handelt.

Erst denkt sie sich nicht sehr viel dabei, allerdings, als sie abends die Zeitung liest, erfährt Alma, daß genau dort ein Mord an einer Frau stattgefunden hat.

Sofort kommt ihr wieder die unverwechselbare Stimme ins Ohr, des unheimliches Gesprächs am Morgen.


Als sie zur Polizei geht, wird sie dort allerdings nicht ernst genommen. - Man darf nicht vergessen, zu welcher Zeit die Geschichte spielt. 1922.

Lediglich der Kommissarsanwärter lLdwig Schiller glaubt ihr, sieht eine ähnliche Berbindung wie Alma und unterstützt sie in der folgenden Zeit, der Sache auf die Spur zu gehen.

Es bleibt auch nicht bei dem einen Mord - das Ganze entwickelt sich zu einem spannenden Kriminalfall, bei sich Alma einmischt und das ermitteln zu lieben beginnt....


Soweit inhaltlich


Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Die Personen sind witzig, lebendig und spiegeln die Zeit doch hervorragend wider.

Alma lebt mit ihrer besten Freundin Emmi zusammen in einer kleinen Wohnung zur Untermiete bei einer strengen Witwe.

Diese Witwe hat sich zur Aufgabe gemacht, die beiden Fräuleins zu "bemuttern". Nicht etwa in dem Sinne von verwöhnen, eher sie erziehen zu wollen und dafür Sorge zu tragen, daß die beiden denn mal bloß nicht auf die schiefe Bahn geraten und ihr Ruf tadellos bleibt.

Sprich Männerbesuch ist tabu, auch mischt sich die gute Dame zu oft in die Privatangelegenheiten der beiden jungen Frauen.

Diese Szenen sind doch sehr humorvoll.


Auch das Zeitkolorit der 20ger Jahre in Baden wird wunderbar beschrieben.

Die technischen Neuerungen, die Ablehnung oder Begeisterung dafür. Auch haben die Charaktere die typischen Eigenarten der Zeit. Die Männer sind meist noch im letzten Jahrhundert stehengeblieben, die Frauen wollen mehr aus sich machen und sich nicht mehr nur den Männern unterwerfen müssen.

Der Kriminalfall dabei ist auch sehr spannend, entwickelt sich bis schließlich zur Auflösung.


Ein ganz wundervolles Buch, dem demnächst - ich hoffe bald - der zweite Teil folgen wuird, wenn es wieder heißt - Fräulein Alma ermittelt



Fazit:
Ein spannender Krimi, der im Jahre 1922 spielt, in dem sich ein junges Fräulein vom Amt durch Zufall in die Ermittlungsarbeit der Polizei einmischt und daran Gefallen findet.

Wunderbar beschrieben, die Charaktere liebevoll. Die Zeit ist richtig gut eingefangen von der Denkweise bis zu technischen Neuerungen.

Ein empfehlenswerter erster Teil der neuen Reihe um das ermittlnde Fräulein vom Amt.