Eine junge Frau spielt Detektiv

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fredhel Avatar

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1922 wurden Telefongespräche noch von Hand vermittelt. Alma Täuber ist so ein Fräulein vom Amt. Sie hört in ihrer Dienstzeit unfreiwillig ein Gespräch mit und kombiniert, dass es sich bei einer kürzlich gefundenen Frauenleiche um einen Mordfall handeln muss. Als sie mit ihrem Wissen bei der Polizei aufkreuzt, nimmt sie nur der attraktive Kommissaranwärter Ludwig Schiller ernst. Sein Vorgesetzter dagegen will sich auf keine Ermittlung einlassen.
Also stürzt sich die naive Alma ins Nachtleben, um auf eigene Faust Ergebnisse zu erzielen. Stück für Stück setzt sie ein unglaubliches Mosaik an Indizien zusammen, dass ständig eine neue Beweislage zeigt, bis zu guter letzt der wahre Mörder dingfest gemacht werden kann.
Die spießige Stimmung in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg ist wunderbar eingefangen worden:
Eine Vermieterin, die ihre Nase überall hineinsteckt und sich als Anstandswauwau betätigt, fehlt ebenso wenig wie die starre Hierarchie im Polizeiapparat.
Der Mordfall selbst ist schillernd, weil erst nach und nach herauskommt, wie komplex die Lage wirklich ist.
Vielleicht hätte es etwas weniger Liebesgeplänkel auch getan, aber insgesamt ist das Buch eine nette, unterhaltsame Lektüre, der im Januar eine Fortsetzung folgen soll.
Das Hörbuch wird von Dagmar Bittner gut vorgetragen.