Toller Auftakt

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nane 2408 Avatar

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Das Buchcover mit der vor einem Schaltschrank sitzenden jungen Telefonistin in schwarz/weiß hat mich sofort angesprochen. Auch den Klappentext finde ich sehr interessant.
Dieser Roman aus einer Mischung aus gesellschaftskritischen Elementen mit Krimieinlagen hat mir sehr gut gefallen. Die Autorinnen haben einen gut lesbaren Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt.
Es werden einige Aspekte angesprochen wie Versorgungsängste wegen der Inflation und Arbeitslosigkeit in den 1920er Jahren. Es ist der Umbruch vom Kaiserreich zur Weimarer Republik nach dem 1. Weltkrieg. Viele Menschen trauern der guten Zeit hinterher und sind dem Modernen wenig aufgeschlossen und haben auch Angst vor z.B. Waschmaschinen und Autos. Dies macht den Roman sehr authentisch und man merkt, dass die Autorinnen gut recherchiert haben.
Aber genauso erfahren wir einiges Bauhistorisches aus Baden-Baden der 1920er Jahre mit z.B. der Pferderennbahn, was ich sehr interessant fand.

Die Protagonistin ist eine intelligente junge Frau, die durch ihre Arbeit als Telefonistin ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führt. Sie ist eine aufmerksame Beobachterin, die sich auf das Wesentliche konzentriert. Sie ist wissbegierig, mutig und entschlossen, nicht wegzuschauen. Damit kommt sie allerdings in teilweise brenzlige Situationen.
Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen und freue mich schon auf die Fortsetzung.