Ungeheuer beeindruckend

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elwe Avatar

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Bereits die Titelseite der Schmuckausgabe des bekannten Klassikers „Frankenstein“ von Mary Shelley deutet auf einen besonderen Inhalt hoffen. Eine düstere, surreale Szene, in der ein menschliches Herz von der Machte eines hell leuchtenden Blitzes getroffen wird und rot zu glühen beginnt. Der Betrachtende kann seinen ersten Schlag förmlich hören. Gerahmt ist diese Darstellung in Ranken, Knochen und diversen Werkzeugen sowie Laborutensilien. Über allem thront das von Raben getragene Logo der Biblioteca Obscura, im Fuß ist der Name des Illustrators Marcin Minor zu lesen. In seinen Grafiken steckt offenbar sehr viel Herzblut, das diesen Klassiker noch einmal zu neuem Leben erweckt und wieder interessant macht. Die gruseligen und düsteren Darstellungen von Bäumen, Maden, Werkzeug, sie vermitteln den Lesern ein Bild des Inhalts: Alles Lebendige kann sterben, alles Tote kann zum Leben erweckt werden, nichts ist endgültig.
Das Buch beginnt mit einem Vorwort von der Kulturwissenschaftlerin Sandra Miehling, die den Lesenden den Mythos rund um Frankenstein und sein Monster darlegt und auch die ein oder andere philosophische Frage mitgibt. Außerdem beleuchtet sie knapp die Hintergründe der Entstehung des Romans und geht auf die Autorin Mary Shelley ein.
Die Geschichte selbst beginnt mit einem Brief des Kapitäns Robert Walton, der sich von Russland aus auf eine Nordpol-Expedition begibt, an seine Schwester Margaret Saville in England. Im Ewigen Eis angekommen trifft er überraschend gleich auf zwei Personen. In einer dieser Person scheint er einen Freund zu finden, dieser bezeichnet die andere Person allerdings als Dämon. Unbehagen kommt auf, da der sogenannte Dämon doch den vitaleren Eindruck machte. Allerding fehlt von ihm zunächst jede Spur … Roberts neu gewonnener Freund ist geschwächt von seiner Reise und verängstigt von dem Erlebten. Aber nach und nach fasst auch er Roberts Gesellschaft als freundschaftliche Verbindung auf und er verspricht ihm, seine Geschichte zu erzählen. In seinen Briefen berichtet Robert Walton seiner Schwester weiter von allen Vorfällen und die Lesenden verfolgen die Geschichte über diese Briefe.
Mich macht die Geschichte neugierig. Was ist dem neugewonnenen Freund Roberts widerfahren? Wer ist das unbekannte Wesen, der „Dämon“? Was wollen die beiden in der unwirtlichen Region des Nordpols? Wird Kapitän Robert Walton das Boot wieder sicher zurück bringen, seine Rückkehr nach England antreten können und seine Schwester Magaret wiedersehen? Ich bin sehr gespannt, wie es nach der Leseprobe weiter geht.
Und selbstverständlich bin ich ungeheuer gespannt auf die weiteren Illustrationen von Marcin Minor. Der grafische Vorgeschmack lässt mich auf ein Meisterwerk hoffen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dieses Buch eine besondere Haptik und Veredelung aufweist.
Ich freue mich, wenn ich weiterlesen darf und dieses Werk meine Schmuckausgabensammlung ergänzt.