Schicke Schmuckausgabe eines Romans, der seinen Klassikerstatus absolut zu Recht besitzt. Über die Handlung müssen dabei, denke ich gar nicht mehr so viele Worte verloren werden. Es geht um den Stellenwert und die Verantwortung der Wissenschaft, sowie die scheinbare Differenz im menschlichen Wesen, die sich zwischen dessen Gutmütigkeit und seinem Drang zur Zerstörung auftut. Besonders gefallen hat mir auch der Stil gefallen, in dem diese philosophischen Gedanken nähergebracht werden. „Frankenstein“ ist ein in herrlich ausladender Sprache formulierter Gothic-Roman, dessen Schauer und Schrecken nicht etwa dem angeblichen Monster, der Kreatur, die der Wissenschaftler Victor Frankenstein erschafft, entspringt, sondern wie gesagt aus der Betrachtung der Menschheit hervorgeht. Interessant auch, dass eben jene Kreatur im Buch viel tiefgründiger dargestellt ist, als in manchen Verfilmungen bzw. als in dem Bild des tumben Wüstlings, das so tief in der Popkultur verankert ist. So besteht ein nicht unwesentlicher Teil dieses Romans aus einem langen Monolog der Kreatur, in welchem sie über ihr eigenes Dasein, die Verantwortung ihres Schöpfers und eben den Sinn des Lebens nachdenkt. Must-read!