Ein Todesfall und viel Langeweile

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smartie11 Avatar

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Frau Bengtsson: 38 (gefühltes Alter deutlich höher), verheiratet, (un)gewollt kinderlos und passionierte Hausfrau. Sie führt ein unaufgeregtes, fast pedantisches Leben im „Fünfzigerjahredasein“, ohne große Überraschungen. Bis zu dem Tag, an dem sie durch einen Unfall in der Badewanne stirbt. Doch halt, da wird Gott auf sie aufmerksam, denkt sich „Arme, kleine, geliebte Kreatur. Oi, oi, oi. Wie dumm!“ (Zitat!) und haucht ihr mal eben neues Leben ein.
Frau Bengtsson kann es kaum fassen, Herr Bengtsson glaubt es nicht. Doch statt Dankbarkeit scheint in Frau Bentsson von da an ein teuflischer Plan zu reifen.
Die Leseprobe zu „Frau Bengtsson geht zum Teufel“ kommt in Stil eines Manuskriptes daher, aufgeteilt in viele kurze Kapitel. Die Erzählweise und auch die Charaktere erinnern mich beim Lesen an die Machart von Desperate Housewives. Doch Spannung kommt zum Start des Romans trotz des Todesfalls keine auf. Der Humor blitzt mal hier mal dort zaghaft auf (schön: „Hausfrauenautopilot“), kann mich bislang aber nicht ganz überzeugen. Auch mit den Charakteren konnte ich noch nicht warm werden, geschweige denn, mich mit ihnen anfreunden. Am sympathischsten war mir mit Abstand die (Rand-)Figur Beggo, der Postbote mit Migrationshintergrund und überschäumender Fantasie, der seine Sprachkenntnisse hauptsächlich über Schlagertexte erwirbt.