Manche von uns sind Gottes privater Krimi....

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
mysty Avatar

Von

Frau Bengtsson ist eine achtunddreißigjährige schwedische Hausfrau, die ihre Hauptaufgabe darin sieht, einen Haushalt zu haben der tiptop in Ordnung ist, einen zufriedenen Mann zu haben und keine Langeweile zu spüren. Aus diesem Grund besucht sie verschiedene Kurse, z.B. Kalligraphie, liest viel und blättert selbst Werbeprospekte gewissenhaft durch. Dienstags nimmt sie ein Bad und genau bei so einem Bad kommt sie ums Leben. Doch sie hat Glück, durch puren Zufall bemerkt Gott ihr Ableben und weil er nicht damit einverstanden ist, dass Frau Begtsson so dumm ums Leben kommt, haucht er ihr wieder Leben ein. Frau Bengtsson erwacht verwirrt zum Leben, doch sie weiß, dass sie achtunddreißig Sekunden tot war. Ihr Mann steht dieser Auffassung skeptisch gegenüber, schließlich begrüßt ihn am Dienstagabend eine quicklebendige Frau. Zur Sicherheit klemmt er aber die Massagedüsen der Badewanne ab, denn diese sollen schuld an ihrem Tod gewesen sein. Frau Bengtsson kann über ihren eigenen Tod nicht einmal weinen, und so lebt sie zunächst einfach weiter...

Der Roman "Frau Bengtsson geht zum Teufel" ist in einem Schreibstil verfasst, der den Leser eher in Distanz zu den Protagonisten bleiben lässt. Deutlich wird dies auch daran, dass die beiden Hauptcharaktere nur mit Nachnamen benannt werden. Viel belangloses, nur für Frau Bengtsson wichtiges wird beschrieben und dennoch ist der Text nicht langweilig. Obwohl Frau Bengtssons Leben bis zu ihrem Tod sehr eintönig war, nimmt der Text den Leser irgendwie gefangen. Dabei sind einem trotz der Distanz alle Charaktere, z.B. auch Bebbo, irgendwie sympathisch. Schon die Leseprobe deutet an, das man sich bei der Lektüre wahrscheinlich köstlich amüsieren kann.

Nach dem Klappentext war ich etwas gespannt auf das Buch. Die Aufmachung der Leseprobe selbst wirkte dann auf mich ersteinmal irgendwie "unfertig" vom Schriftbild. Nicht jedoch der Text selbst. Die Leseprobe hat mir gut gefallen, sie erinnert mich ein wenig an Arto Paasilinna, von dem ich schon zwei Bücher gelesen habe, weil mich seine Bücher sehr amüsieren, aber auch nachdenklich machen. Ähnliches erwarte ich irgendwie auch von dieser Leseprobe. Schreibstil und Erzählform lassen den Text zwar auf den ersten Blick etwas distanziert und langweilig wirken, aber es zeigt sich auch Humor und ich glaube, diese Mischung macht das Buch lesenswert. Vorallem aber möchte ich natürlich wissen, was für einen Plan Gott mit Frau Bengtsson hat.....