Der Teufel ist los

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mastar Avatar

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Frau Bengtson ist 38 Jahre alt, kinderlos und Hausfrau. Ihr Alltagsleben findet ein jähes Ende als sie in der Badewanne stirbt. 38 Sekunden ist sie tot, dann hat Gott Mitleid und erweckt sie wieder zum Leben. Doch an Wunder glaubt Frau Bengtson nicht. Und auch nicht an eine göttlich Fügung. Wenn es Gott gibt, müsste er ihr dann nicht mehr Zeichen senden? So beschließt sie eine Antwort von Gott zu erzwingen, in dem sie jedes der zehn Gebote missachtet. Unterstützt wird sie dabei von Rakel, einer Nachbarin, die Theologie studiert und in welche Satan höchstpersönlich gefahren ist. Kommt Frau Bengtson trotzdem in den Himmel?
Das Cover ist super umgesetzt. Bunt und voll mit verschiedenen Hinweisschildern sowie einem kleinen Teufelchenküken, fasst es doch den Inhalt des Buches kurz zusammen. Der Anfang des Buches "Frau Bengtson geht zum Teufel" ist sehr gelungen. Mit viel Humor und Witz wird in das Leben der schwedischen Hausfrau eingeführt. Die Beschreibungen sind plastisch, detailreich und einfach nur zum Schreien komisch. Leider lässt das Buch im weiteren Verlauf stark nach. Im mittleren Teil diskutiert Frau Bengtson mit Rakel, alias dem Teufel, ausführlich über verschiedenen Bibelpassagen. Diese Abschnitte geben einem selbst zwar einen Anstoß zum Nachdenken, sind meiner Meinung nach aber zu langatmig umgesetzt. Dieser Teil lebt von vielen Klischees und macht vieles einfach nur schlecht. Als sich Frau Bengtson dann an die Umsetzung der Missachtung der zehn Gebote macht, zieht sich das auch alles hin. Die Figuren nehmen den Leser nicht mehr mit, sondern die ganze Geschichte plätschert mehr oder weniger vor sich hin. Sehr enttäuscht war ich auch von dem Schluss. Nach dem die letzten Gebote doch einige Seiten in Anspruch genommen haben, kam der Schluss sehr überraschend und mit einem sehr unvorhersehbaren Ende. Dieses Ende lässt mich doch sehr unbefriedigt zurück. Zwar werden alle noch offenen Fragen im Epilog beantwortet, dennoch stellt sich mir die Frage: und was kommt jetzt?
Fazit: Von der Grundidee ist das Buch gut. An der Umsetzung hapert es jedoch.