Eine wirkliche Enttäuschung

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Frau Bengtsson, eine Enddreißigerin lebt zusammen mit ihrem Mann in einem Eigenheim in einer beschaulichen Kleinstadt. Sie ist mit ihrem Leben sehr zufrieden und alles könnte so bleiben, wenn, ja wenn Frau Bengtsson nicht eines Tages bei einem Unfall in ihrer Badewanne gestorben wäre. Doch Gott hat Mitleid mit der sympathischen Frau und erweckt sie nach 38 Sekunden wieder zum Leben. Und danach ist alles anders.Frau Bengtsson, die bis jetzt ein gutes Verhältnis zu Gott hatte, beschließt, gegen ihn zu revoltieren. Unterstützt wird sie dabei vom Teufel, der den Unfall beobachtet hat. Dazu bemächtigt sich der Satan des Körpers der unscheinbaren Theologiestudentin Rakel, die Frau Bengtsson unglücklicherweise zu ihrer Glaubensberaterin ausgewählt hat. Um Gott zu verärgern, beschließt Frau Bengtsson, gegen die 10 Gebote zu verstoßen und stirbt schließlich zum Schluss bei dem Versuch, den Postboten zu töten.
Leider muss ich sagen, dass ich selten ein so dummes Buch gelesen habe. Dabei ist die Idee zu dem Roman wirklich gut. Der Anfang liest sich tatsächlich angenehm und man ist gespannt, was alles so passieren wird. Allerdings verliert man relativ schnell die Lust an diesem Werk. Endlos lange Dialoge zwischen Frau Bengtsson und Rakel ziehen sich hin und sind nur ganz am Rande als witzig zu bezeichnen. Erst auf den letzten hundert Seiten in Teil 3 ergreift Frau Bengtsson endlich mal die Initiative und geht aktiv ihren Plan an, Gott zu erzürnen. Aber auch das ist alles so vorhersehbar! Klar, dass der arme Postbote Beggo das Opfer ihrer Verführungskünste werden und später auch als Mordopfer auserkoren wird. Die Verleumdung des alten Nachbarn finde ich absolut nicht gelungen und aus der Diebstahlszene im Kaufhaus hätte man ebenfalls mehr machen können. Der Schluss mit Frau Bengtssons Tod und dem Happy End für Rakel ist auch nicht besonders originell.
Das Buch ist mit seinen 240 Seiten ja zum Glück nicht sehr dick, sonst hätte ich es wahrscheinlich gar nicht bis zum Schluss durchgelesen. Vielleicht hat sich mir der innere Sinn des Romans einfach nicht erschlossen. Den einen Stern erhält es von mir dafür, dass mir die Idee des Romans gefallen hat.