Verführung einer Hausfrau

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nijura Avatar

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Erstmal muss ich zur Aufmachung des Buches etwas sagen. Das Cover wirkt durch den hellblauen Himmel und die gelb-orangen Wegweiser sehr heiter und freundlich. Die Ecken des Buches sind abgerundet, die einzelnen Kapitel werden auch mit Wegweisern und einem kleinen Kanarienvogel mit Teufelshörnern unterteilt, dies ist mal was anderes und gefällt mir gut.

Frau Bengtsson stirbt, so still und unbemerkt, dass es nicht einmal ihr Mann richtig mitbekommt - und wird wiedererweckt von Gott.
Daraufhin fragt sich Frau Bengtsson, warum Gott ihr kleines Leben verschont hat und hofft auf eine Antwort von ihm. Als diese jedoch ausbleibt, versucht sie anhand der Bibel und ihrer gläubigen Nachbarin Rakel, die in der Theologie bewandert ist, Klarheit zu erlangen. Das bekommt auch der Teufel mit und fährt herab auf die Erde und in Rakel um Frau Bengtsson zu becircen. Zusammen stellen sie fest, das laut der Bibel Gott nicht wirklich nett ist und so beschließt Frau Bengtsson, dass sie gar nicht in den Himmel will und verstößt mit Absicht gegen die zehn Gebote und nimmt sich auch der Todsünden an, was sich allerdings nicht immer einfach gestaltet.

Der Roman ist voll von schwarzem Humor, wo kleinen flauschige Kanarienvögel schon mal Unheil widerfährt und andere böse Sachen geschehen, über die man trotzdem herzlich lachen kann. Frau Bengtssons Gedankengänge sind oftmals nachvollziehbar und sie ist mir sehr sympathisch. Und Gott kommt auch ziemlich cool rüber.

Fazit: Wer schwarzen Humor mag, kommt hier voll auf seine Kosten, tiefschürfende Theologiefragen kann man aber nicht erwarten. Die Gespräche von Frau Bengtsson mit Rakel ziehen sich sehr in die Länge und ich war teilweise etwas gelangweilt. Am Ende nimmt die Geschichte aber wieder Fahrt auf und ist sehr unterhaltsam.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich kann es guten Gewissens weiterempfehlen.