Wichtiges Thema, viel zu weitschweifig umgesetzt.

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ismaela Avatar

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Früher war ich von Albert Einstein sehr beeindruckt, später hat sich das ein bisschen abgekühlt, als ich in einer Biographie gelesen habe, wie er seine Frauen behandelt hat (Mileva war nicht die einzige). Deshalb war ich sehr gespannt auf diese LP. Ich finde den Schreibstil flüssig zu lesen, auch die Ich-Perspektive ist gelungen, aber mich stört eines: vor allem im ersten Drittel werden Mileva Gedanken und Gespräche angedichtet, von denen ich mich frage, ob sie wirklich so empfunden hat. Natürlich ist immer alles subjektiv, und eine gewisse künstlerische Freiheit ist auch bei Biographien erlaubt. Aber vor allem Anfangs, als sie ihre männlichen Mitstudenten nur als Feinde und Gegner wahrnimmt... Ich frage mich, ob Mileva - bei aller Aufgeregtheit, natürlich - wirklich so "gegen" ihre Kommilitonen reagiert hat, oder sich vielmehr auf ihr Studium konzentrierte. Die Diskriminierung, die sie als Frau tagtäglich erfährt, war ja nichts aussergewöhnliches. Leider
Trotz allem ein sehr interessanter Ansatz.