Frau im Mond von Pierre Jarawan ist ein meisterhaft verwobenes, episches Werk, das Geschichte, Familie und Schicksal auf beeindruckende Weise miteinander verbindet. Der Roman beginnt mit einem einzigartigen historischen Moment: der Raketenstarts der Lebanese Rocket Society 1966, und springt dann in die Gegenwart, wo die Zwillingsschwestern Lilit und Lina in Montreal auf Spurensuche nach ihrer armenischen Großmutter Anoush gehen. Dabei spüren sie, wie sich die Geschichte ihrer Familie mit den großen Ereignissen des Nahen Ostens und der Welt verknüpft. Jarawan schafft es, tief in die Identität der Protagonistinnen einzutauchen, ihre Suche nach Wahrheit und Zugehörigkeit packend darzustellen und die politischen wie menschlichen Verwerfungen des Nahen Ostens zu beleuchten. Ein faszinierendes, tiefgründiges und universelles Werk, das über Zeit und Raum hinweg verbindet.