Außergewöhnlich lesenswert

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bubobubo Avatar

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• „Frau mit Messer“ habe ich in einem Lesekreis gelesen. Was eine sehr gute Wahl war, da wir uns so intensiv über die Geschichte austauschen konnten und festgestellt haben, dass sie uns sehr viel Spaß beim Lesen bereitet hat.
Teilweise wirkte der Roman wie ein guter Actionfilm, es war kurzweilig, hat Spaß gemacht und man hat mitgefiebert.
Nicht nur der Titel, der Klappentext und das Cover haben mich neugierig gemacht, sondern auch die Tatsache, dass die Autorin Koreanerin ist und die Geschichte in Kore spielt.
Da ich seit geraumer Zeit mich immer mehr für asiatische Literatur begeistern kann, kam mir dieser Roman sehr gelegen.
Wir lernen die Protagonistin nu unter ihrem Decknamen Hornclaw kennen. Sie ist von Beruf Auftragsmörderin in einer Agentur., bezeichnet sich aber selbst als Schädlingsbekämpfern. Nach mehr als 40 Jahren im Geschäft als Killerin macht auch ihr das Alter immer mehr zu schaffen. Ihre Reflexe lassen nach, ihr Gedächtnis spielt nicht mehr mit und dann ist da auch noch ihr junger Kollege Bullfight, der sie irgendwie nicht leiden kann.
Erst hatte ich das Gefühl, dass die Protagonistin von der Autorin eher blass gezeichnet wurde, da wir nicht viel von ihr erfahren. Doch wir lernen durch Rückblicke in ihre Vergangenheit immer mehr heraus, wie sie zu der eiskalten Mörderin werden konnte.
Der Sprachstil der Autorin ist sehr speziell, ohne es genauer definieren zu können. Da es in Korea sehr spezifische Eigenheiten in der Sprache und im speziellen in der Anrede von Personen gibt, ist hier vermutlich einiges in der Übersetzung verloren gegangen. Eine nichtbinäre Person, Worryfixer, wurde mit er*sie bezeichnet. Auch wenn es kurzzeitig meinen Lesefluss beeinträchtigt hat, da ich in Romanen bisher noch nicht mit Gendersternchen konfrontiert wurde. Ich finde es gut und wichtig auch nichtbinäre Personen in Romanen auftreten zu lassen. Nach kurzer Zeit war die Irritation auch verflogen.

Ich hatte Spaß beim Lesen, da es sehr außergewöhnlich war es sehr rasant voranging. An manchen Stellen war es brutal, an anderen kam sehr gut der schwarze Humor der Autorin zur Geltung, und an anderen Stellen war es doch etwas traurig.