"Frau mit Messer" von Gu Byeong-mo handelt von der erfahrenen Auftragsmörderin Hornclaw. Seit 40 Jahren übt sie schon ihren Beruf aus. Doch langsam setzt auch ihr der Alterungsprozess zu. Sie wird weicher, lässt Gefühle zu. Und genau das droht ihr nun zum Verhängnis zu werden.
Das Setting des Romans fand ich von Beginn an interessant: Eine eiskalte Auftragsmörderin, deren Leben ausschließlich aus ihrem ungewöhnlichen Beruf besteht, wird älter. Und das in einer Gesellschaft, in der alte Menschen am besten möglichst unsichtbar bleiben. Auch wenn ihr dies in ihrer Tätigkeit eigentlich zugutekommt, ist ihr Leben so weit abseits des Durchschnitts, dass ihr diese Ungerechtigkeit besonders auffällt und zuweilen bitter aufstößt. Durch die Augen Hornclaws wird unserer Gesellschaft hier auf eindrucksvolle Weise der Spiegel vorgehalten. Das Thema Altern und wie damit in einer Welt, die so sehr auf Jugendlichkeit und das Äußere fixiert ist, damit umgegangen wird, nimmt einen großen Teil des Romans ein und wird sehr interessant aufgearbeitet.
Ein weiteres wichtiges Thema ist, dass Hornclaw auf ihre "alten Tage" weicher zu werden scheint. Ihr dicker Panzer, mit dem sie sich bislang vor Emotionen jeglicher Art schützte, bröckelt. Der Kampf ihrer widerstreitenden Gefühle mit ihrer kühlen Disziplin wird ebenfalls sehr gut dargestellt. Was leider etwas im Hintergrund bleibt, ist der Auslöser für ihre plötzliche Veränderung. Was hat bewirkt, dass selbst diese eiskalte Killerin plötzlich weich wird? "Nur" das Alter als einziges Motiv ihrer Handlungen zu nennen, reicht für mich als glaubwürdiger Grund nicht aus und ihr Charakter bleibt unter anderem dadurch bis zum Schluss leider etwas eindimensional.
Schade fand ich auch, dass man, obwohl der Roman in Südkorea spielt, so wenig von der Kultur erfährt. Dies war nämlich einer der Gründe, warum ich mich für das Lesen des Romans entschieden habe.
Fazit: "Frau mit Messer" ist ein besonderer Spannungsroman mit einer gleichermaßen ungewöhnlichen wie interessanten Hauptprotagonistin, der mich mit trotz der genannten Kritikpunkte gut unterhalten hat. 3,5/5
Das Setting des Romans fand ich von Beginn an interessant: Eine eiskalte Auftragsmörderin, deren Leben ausschließlich aus ihrem ungewöhnlichen Beruf besteht, wird älter. Und das in einer Gesellschaft, in der alte Menschen am besten möglichst unsichtbar bleiben. Auch wenn ihr dies in ihrer Tätigkeit eigentlich zugutekommt, ist ihr Leben so weit abseits des Durchschnitts, dass ihr diese Ungerechtigkeit besonders auffällt und zuweilen bitter aufstößt. Durch die Augen Hornclaws wird unserer Gesellschaft hier auf eindrucksvolle Weise der Spiegel vorgehalten. Das Thema Altern und wie damit in einer Welt, die so sehr auf Jugendlichkeit und das Äußere fixiert ist, damit umgegangen wird, nimmt einen großen Teil des Romans ein und wird sehr interessant aufgearbeitet.
Ein weiteres wichtiges Thema ist, dass Hornclaw auf ihre "alten Tage" weicher zu werden scheint. Ihr dicker Panzer, mit dem sie sich bislang vor Emotionen jeglicher Art schützte, bröckelt. Der Kampf ihrer widerstreitenden Gefühle mit ihrer kühlen Disziplin wird ebenfalls sehr gut dargestellt. Was leider etwas im Hintergrund bleibt, ist der Auslöser für ihre plötzliche Veränderung. Was hat bewirkt, dass selbst diese eiskalte Killerin plötzlich weich wird? "Nur" das Alter als einziges Motiv ihrer Handlungen zu nennen, reicht für mich als glaubwürdiger Grund nicht aus und ihr Charakter bleibt unter anderem dadurch bis zum Schluss leider etwas eindimensional.
Schade fand ich auch, dass man, obwohl der Roman in Südkorea spielt, so wenig von der Kultur erfährt. Dies war nämlich einer der Gründe, warum ich mich für das Lesen des Romans entschieden habe.
Fazit: "Frau mit Messer" ist ein besonderer Spannungsroman mit einer gleichermaßen ungewöhnlichen wie interessanten Hauptprotagonistin, der mich mit trotz der genannten Kritikpunkte gut unterhalten hat. 3,5/5